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Stephan Kaluza hat in knapp acht Monaten den Rhein von der Quelle am Piz Badus in der Schweiz bis zur Mündung in die Nordsee bei Rotterdam erwandert. Ein Fußweg am rechten Rheinufer von 1620 km Länge. Im Minutentakt, alle 70 bis 90 Meter hat er dabei das gegenüberliegende Ufer fotografiert. Auf diese Weise ergibt sich von Minute zu Minute ein minutiöses fotografisches Erfassen des linken Rheinufers in 21449 Einzelbildern. Alle Aufnahmen digital hintereinander montiert ergeben bei einer Höhe von 15 cm eine Fotostrecke von 4 km. Der mythische Charakter des Rheins als "deutsches Symbol" hat seit…mehr

Produktbeschreibung
Stephan Kaluza hat in knapp acht Monaten den Rhein von der Quelle am Piz Badus in der Schweiz bis zur Mündung in die Nordsee bei Rotterdam erwandert. Ein Fußweg am rechten Rheinufer von 1620 km Länge. Im Minutentakt, alle 70 bis 90 Meter hat er dabei das gegenüberliegende Ufer fotografiert. Auf diese Weise ergibt sich von Minute zu Minute ein minutiöses fotografisches Erfassen des linken Rheinufers in 21449 Einzelbildern. Alle Aufnahmen digital hintereinander montiert ergeben bei einer Höhe von 15 cm eine Fotostrecke von 4 km. Der mythische Charakter des Rheins als "deutsches Symbol" hat seit je das besondere Interesse von Dichtern und bildenden Künstlern geweckt. Heute dagegen stellt sich der Rhein über weite Strecken nicht mehr als roman-tischer Strom dar: Er wird zwischen Basel und Rotterdam als "Schiffs-Autobahn" genutzt, und mehrere Industrieregionen haben sich an seinen Ufern entwickelt. Der Fluss bietet somit deutlich sichtbare Kontraste zwischen Idylle und Industrie. Stephan Kaluza hat mit diesem Projekt künstlerisch und fotografisch absolutes Neuland betreten. Vor ihm hat niemand das gesamte Ufer eines so gewaltigen Stroms wie des Rheins so umfassend im Bild dokumentiert. Der Fluss wird auf einzigartige Weise als Ganzes erfahrbar. Der ganze Rhein in einem Buch von der Quelle bis zur Mündung. Ein einzigartiges visuelles Erlebnis. Ein Panorama der europäischen Flusslandschaft über 1620 km.
Autorenporträt
Stephan Kaluza, 1964 geboren, hat Kunst, Kunstgeschichte und Philosophie in Düsseldorf studiert. Er ist Foto- und Performancekünstler, Theaterautor sowie Dozent für Regie am Mozarteum in Salzburg. Seine Stücke wurden u. a. am Staatstheater Stuttgart und im Düsseldorfer Schauspielhaus inszeniert; seine Arbeiten sind in Museen und Sammlungen in Berlin, Düsseldorf, Amsterdam, Jerusalem, Shanghai, Seoul, Paris und Istanbul vertreten. Stephan Kaluza lebt in Düsseldorf und Berlin.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 08.12.2007

Eine Deutschlandreise, den Rhein entlang
Wer zwischen Mainz und Köln mit der Bahn fährt, wird schwerlich dazu kommen, konzentriert zu lesen. Immer wieder schweift das Auge ab, zu den Burgen und Weinbergen; die Loreley ist zu sehen, viel Fachwerk, der Bingener Mäuseturm und die Rheinpfalz bei Kaub. Lässt sich eine schönere, geschichtsgesättigtere Bahnstrecke denken?
Ein ganz ähnliches Gefühl des inspirierenden Vorbeischwebens löst Stephan Kaluzas Projekt „complexe (1) –rhein” aus, das der Dumont Verlag nun in komprimierter Form und flussbreitem Buchformat einem größeren Publikum zugänglich macht (Der Rhein. Dumont Verlag Köln, 2007. 430 Seiten, 98 Euro). Kaluza ist den Strom entlang gewandert, auf einem Fußweg am rechten Rheinufer, 1620 Kilometer von der Quelle am Piz Badus in der Schweiz bis zur Mündung bei Rotterdam. Acht Monate dauerte mit Unterbrechungen die Wanderung. Dabei hat Kaluza das gegenüberliegende linke Rheinufer komplett fotografiert. Die Aufnahmen entstanden im Minutentakt, alle 70 bis 90 Meter; 21 449 Bilder sind so entstanden. Alle Aufnahmen digital hintereinandermontiert würden bei einer Höhe von 15 Zentimetern eine Fotostrecke von vier Kilometern ergeben.
Das aufwendige Projekt evoziert natürlich immer wieder den mythischen Charakter des Rheins, des deutschen Stromes, der immer schon Künstler inspiriert hat. Kaluzas Aufnahmen zeigen ihn jedoch auch als Schifffahrtautobahn, als Industriegewässer. So idyllisch der Oberlauf wirkt, so ist er über weite Strecken hinweg alles andere als romantisch.
Vorbei an lieblichen Wäldchen und Kiesbänken, efeubewachsenen Mauern und mittelalterlichen Städten bis zum Rotterdamer Hafen gleitet der Blick dahin (unsere Bilder: eine Landschaft bei Ludwigshafen-Worms und die Bayer-Werke in Leverkusen). So entsteht ein vielschichtiges Deutschlandpanorama, ein Gleiten in der Zeit und im Raum. MARTINA KNOBEN
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