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Na'ama Sheffi untersucht den emotionsbeladenen Umgang der israelischen Gesellschaft mit Richard Wagner.Der Wagner-Boykott ist eine der bemerkenswertesten Schnittstellen zwischen Kunst und Politik in der israelischen Gesellschaft. Er begann als politisches Statement in unmittelbarer Reaktion auf die Pogromnacht, damals noch im Kontext des Ringens um das kulturelle Selbstverständnis der modernen hebräischen Kultur. Als aber nach Kriegsende und nach der Gründung des Staates Israel die unvorstellbaren Ausmaße des Holocaust ins Bewußtsein der Öffentlichkeit traten, wurde die Rezeption der deutschen…mehr

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Produktbeschreibung
Na'ama Sheffi untersucht den emotionsbeladenen Umgang der israelischen Gesellschaft mit Richard Wagner.Der Wagner-Boykott ist eine der bemerkenswertesten Schnittstellen zwischen Kunst und Politik in der israelischen Gesellschaft. Er begann als politisches Statement in unmittelbarer Reaktion auf die Pogromnacht, damals noch im Kontext des Ringens um das kulturelle Selbstverständnis der modernen hebräischen Kultur. Als aber nach Kriegsende und nach der Gründung des Staates Israel die unvorstellbaren Ausmaße des Holocaust ins Bewußtsein der Öffentlichkeit traten, wurde die Rezeption der deutschen Kultur in Israel vollends zu einem Ventil für den Ausdruck heftiger Ressentiments. Im Laufe der Jahre betraf dies allerdings immer weniger kulturelle Bereiche, mit Ausnahme der Musik gewisser deutscher Komponisten - allen voran die Richard Wagners, der sich zum augenfälligsten Symbol der Auseinandersetzung mit dem Dritten Reich entwickelte. Wagner war und ist Anlaß einer Reihe komplexer undfaszinierender Kontroversen, wobei seine unsichtbare Präsenz zum Kernstück einer weit über die Grenzen der Musikszene hinausreichenden ideologischen Manipulation wurde. Die israelische Historikerin Na'ama Sheffi beschreibt die Wagner-Affäre bis zum heutigen Tag unter Berücksichtigung von Archivmaterialien, die mit Schilderungen der auf Staat und Bürger in Israel wirkenden politischen und gesellschaftlichen Prozesse in Verbindung gebracht werden. Sie legt so eine umfassende Analyse der Wagner-Affäre vor, darüber hinaus aber auch eine aufschlußreiche Einsicht in die Ambivalenz der israelischen Gesellschaft gegenüber Deutschland.Der Buch ist bereits auf hebräisch (1999) und englisch (2001) erschienen. Für die deutsche Ausgabe wurde der Band überarbeitet und aktualisiert.
Autorenporträt
Na'ama Sheffi ist Dozentin am Fachbereich Kommunikationswissenschaften des Sapir College in Sderot und Herausgeberin der historischen Zeitschrift Zmanim (Zeiten). Ihre Forschungsschwerpunkte sind die Rezeption deutscher Kultur in Israel und ihr Einfluss auf die israelische Kultur, das israelische kollektive Gedächtnis und die Erinnerung an den Holocaust sowie Nationalismus in Israel.Na'ama Sheffis Buch »Deutsch auf Hebräisch: Übersetzungen aus dem Deutschen ins Hebräische im jüdischen Palästina, 1882-1948« erschien 1998 in hebräischer Sprache.