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Wales is different. Wer von England kommend nach Wales reist, dererlebt den Unterschied gerade vor dem Hintergrund so offensichtlicher Gemeinsamkeiten. Die Küste im Südwesten mag den Küsten Cornwalls gleichen, doch die Strände sind hier weiter. Das Inland mag an die Hügel Devons erinnern, doch es bleibt mit seinen Millionen Schafen unverwechselbar. More different ist Wales noch im Bewusstsein der Bewohner, genährt aus der Genugtuung einer späten Anerkennung nach Jahrhunderten der Fremdbestimmung. Most different ist Wales indes in seinem zutiefst englischen Grundzug, der Liebe zum Spleen: Wo…mehr

Produktbeschreibung
Wales is different. Wer von England kommend nach Wales reist, dererlebt den Unterschied gerade vor dem Hintergrund so offensichtlicher Gemeinsamkeiten. Die Küste im Südwesten mag den Küsten Cornwalls gleichen, doch die Strände sind hier weiter. Das Inland mag an die Hügel Devons erinnern, doch es bleibt mit seinen Millionen Schafen unverwechselbar. More different ist Wales noch im Bewusstsein der Bewohner, genährt aus der Genugtuung einer späten Anerkennung nach Jahrhunderten der Fremdbestimmung. Most different ist Wales indes in seinem zutiefst englischen Grundzug, der Liebe zum Spleen: Wo käme man wohl sonst auf die Idee, durch Schlamm zu schnorcheln, Querfeldein-Wettrennen zwischen Pferden und Menschen zu veranstalten oder ausgerechnet an Klippen das Klettern zu üben! Michael Bengel hat die Auferstehung der Hauptstadt Cardiff an der Tiger Bay beschrieben und das erste Bücherdorf der Welt besucht. Er hat sonderbaren Heiligen wie Dylan Thomas nachgespürt, inmitten von Laura Ashleys Wandverkleidungen geschlafen, das »Matterhorn von Wales«, den Cader Idris, bestiegen und sich bei St. Davids rückwärts in den Atlantik fallen lassen. Seither weiß er es endgültig: Wales is different.
Autorenporträt
Michael Bengel lebt als Publizist in Köln. Nach Jahrzehnten als Literaturkritiker, Feuilletonist und Reiseautor für mehrere große deutsche Zeitungen ("Kölner Stadt-Anzeiger", "Frankfurter Rundschau", "Stuttgarter Zeitung", "Nürnberger Nachrichten" u.a.) schreibt er heute vor allem für das Reiseblatt der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". 1996 erhielt er den "Scottish Thistle Award", 1997 den "KölnLiteraturPreis". 2006 war er nominiert für den "Rheinischen Literaturpreis" der Stadt Siegburg.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 14.06.2007

Die Konsonanten sortieren

Als Student war Michael Bengel zum ersten Mal in Wales. Das war 1973. Er sah ein grünes Land, schwarz von der Arbeit in den Kohlenregionen des Südens und im Schieferbergbau im Gebirge. Ein Land, das mit Gewalt um Anerkennung rang, darum, überhaupt wahrgenommen zu werden in seiner Identität. Verkehrsschilder in englischer Sprache waren häufig überpinselt, Reisende alleingelassen mit dem keltischen Konsonantengewimmel. Jahre später kam Bengel dazu, Wales noch einmal und dann immer wieder zu bereisen, systematisch geradezu. Nun fand er ein Land, das vom Erfolg getragen wurde, ohne sich als Themenpark seiner selbst an die touristische Vermarktung zu verkaufen, ein Land, das seine Spleens so liebenswürdig pflegt wie seine uralte Kultur und die Majestät seiner Landschaft. Immer wieder hat er darüber berichtet, oft in diesem Reiseblatt. Es sind Geschichten, für die er mit Helm und Neoprenanzug von den Klippen in die See gesprungen ist oder den sagenumwobenen Cader Idris bestiegen hat, und sie erzählen von Besuchen in Bücherdörfern, in fledermausbesetzten Herrenhäusern, in "englischen" Gärten und einer im Sand versunkenen Kapelle.

F.A.Z.

"Der Ritter mit der Web-Adresse. Walisische Panoramen" von Michael Bengel. Picus Verlag, Wien 2007. 132 Seiten. Gebunden, 13,90 Euro.

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