Vor dem Hintergrund der jüngeren Forschungsdiskussion über das deutsche Bürgertum im 19. Jahrhundert beschäftigt sich diese Arbeit mit dem Zeit- und Gesellschaftsroman als bisher nur unzureichend beachtetem Zeitdokument. Dabei ermöglicht der Ansatz der Diskursanalyse einen Zugang zum Vermittlungszusammenhang von Literatur und Gesellschaft unter Beachtung der spezifisch literarischen Qualität der Texte. Die auf dieser Grundlage exemplarisch durchgeführte Untersuchung eines populären Romans von Friedrich Spielhagen eröffnet einen neuen Blick auf bürgerlich-liberale Einstellungen zur Zeit des preußischen Verfassungskonfliktes.