Diese Arbeit behandelt den neuzeitlichen literarischen Prozeß der geistig-kulturellen Selbstfindung der Karibik, wie er sich in der Romanliteratur der Antilleninseln Guadeloupe und Martinique widerspiegelt. Intellektuelle und Romanschriftsteller haben über drei Generationen hinweg den Prozeß, tief verwurzelte Entfremdungsmechanismen zu überwinden, vorangetrieben, sich von dem überkommenen eurozentrischen Modell befreit und eine eigenständige Literatur hervorgebracht. Drei Phasen lassen sich unterscheiden: Das Konzept der Négritude bei Aimé Césaire, das Konzept der Antillanité bei Edouard Glissant und das Konzept der Créolité bei Patrick Chamoiseau und Raphaël Confiant. Diese Autoren sind Ausdruck der literarischen Vielgestaltigkeit und Fruchtbarkeit des antillanischen Raumes.