Als Martorell seinen Ritterroman vor einem halben Jahrtausend schrieb, waren Konstantinopel und der oströmische Kaiser gerade im Kampf gegen die moslemische Übermacht gefallen. Martorell setzte dieser bitteren Tatsache eine Utopie entgegen und kreierte den weißen Ritter. Er sollte die zerrissene Christenheit einigen und siegreich gegen die "Ungläubigen" antreten. Auf seinem Feldzug quer durch Frankreich und Spanien erreicht er Konstantinopel. Aber statt zu kämpfen gerät der weiße Ritter unter das Joch der Liebe. Jetzt kämpft er um die schöne Karmesina. ›Der weiße Ritter‹ ist prachtvoll: ein Sittenbild der damaligen Welt, ein Ritterroman mit Ehrenkodex und Turnierregeln, ein erotischer Roman und ein spannend amüsantes Abenteuer. ›Der Roman vom Weißen Ritter‹ ist einer der ersten Romane auf Altkatalanisch und damit ein ganz besonderer Beitrag zum Messeschwerpunkt Katalonien 2007.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
Rezensent Tobias Schwartz hat große Freude an diesem bereits 1490 in Spanien erschienen Ritterroman, der nicht nur Vorläufer eines ganzen Genres war - Cervantes hat sich von Joanot Martorell inspirieren lassen -, sondern der auch, etwa bei den amourösen Eskapaden, "Shakespeare vorwegzunehmen scheint". Kurzum: Der nach Martorells Tod von Marti Joan de Galba vollendete Roman ist "ein Abenteuerspielplatz für Literaturhistoriker", denn der Roman markiert eine literaturgeschichtliche Zeitenwende. Schwartz nennt die für damalige Verhältnisse realistisch inszenierte Rittergeschichte einen "Schwellenroman". Zudem ist die erstmals vollständig auf Deutsch erschienene Geschichte auch noch "ganz großes Kino": "so etwas wie Hollywood vor 500 Jahren", merkt Schwartz begeistert an.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH