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Der Rorschach-Test wird 2021 hundert Jahre alt. Seine Tafeln mit symmetrischen Klecksen galten zahlreichen Psychoanalytiker:innen und Ethnologen:innen bis in die 1960er-Jahre hinein als adäquate und besonders zielführende Instrumente, um das »Seelenleben« »fremder« Menschen möglichst tiefgreifend zu »ergründen« (Paul Parin). Damit ist der Rorschach-Test eng mit der Entstehung und Entwicklung der Ethnopsychoanalyse verbunden. Das Buch zeichnet nach, wie bereits der Erfinder des Tests Hermann Rorschach für einen Einsatz seiner Bildtafeln in Afrika plädierte. Im Zentrum des Buches stehen die…mehr

Produktbeschreibung
Der Rorschach-Test wird 2021 hundert Jahre alt. Seine Tafeln mit symmetrischen Klecksen galten zahlreichen Psychoanalytiker:innen und Ethnologen:innen bis in die 1960er-Jahre hinein als adäquate und besonders zielführende Instrumente, um das »Seelenleben« »fremder« Menschen möglichst tiefgreifend zu »ergründen« (Paul Parin). Damit ist der Rorschach-Test eng mit der Entstehung und Entwicklung der Ethnopsychoanalyse verbunden. Das Buch zeichnet nach, wie bereits der Erfinder des Tests Hermann Rorschach für einen Einsatz seiner Bildtafeln in Afrika plädierte. Im Zentrum des Buches stehen die globalen Reisen des Rorschach-Tests im Gepäck von Margaret Mead, Manfred Bleuler, Goldy Parin-Matthéy und anderen Forscher:innen in die Südsee, nach Kanada und nach Afrika. Der Rorschach-Test fungierte hierbei als ein zentrales epistemisches Ding (Hans-Jörg Rheinberger), das eine ungeheure Deutungsmacht und geradezu Unentrinnbarkeit entfaltete: So wird anhand von bislang kaum erforschten Archivalien die - bisweilen stark abwehrende - Reaktion von Testpersonen rekonstruiert, die nicht etwa zu einer Diskreditierung und Verwerfung des Tests im ethnologischen Feld führte, sondern geradezu im Gegenteil als eine Bestätigung seiner Funktionalität und Bedeutung für die psychoanalytische Erforschung »fremder« Menschen angesehen wurde.
Autorenporträt
Hubertus Büschel ist Professor für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Kassel. Vorher war er Inhaber des Lehrstuhls für Zeitgeschichte an der Universität Groningen und Juniorprofessor für Kulturgeschichte am Gießener International Graduate Centre for the Study of Culture. Er hat Geschichte und Germanistik in München und Berlin studiert. Seine Promotion erfolgte am Max Planck Institut in Göttingen und der dortigen Universität, seine Habilitation an der Universität Gießen. Er forscht historisch-anthropologisch und in einer Verbindung von Mikro- und Globalgeschichte zu Kolonialismen, Postkolonialismus und zur Geschichte der Psychiatrie, Psychologie und Psychoanalyse in Afrika. An größeren Monographien hat er beispielsweise »Hilfe zur Selbsthilfe - Deutsche Entwicklungsarbeit in Afrika 1960-1970« in Frankfurt am Main 2014 publiziert. Der vorliegende Band ist im Rahmen seines aktuellen Forschungsprojekts mit dem Titel »Trauma in den Tropen. Globalgeschichte, 'Modernisierun

gserfahrungen' und Psychiatrie im 19. und 20. Jahrhundert« entstanden.