Wie legt man eine Familienfehde bei…
Weil mich die Highlands schon lange faszinieren, war ich allein schon durch den Titel neugierig geworden. Auch das Cover gefällt mir sehr gut und hat meine Aufmerksamkeit erregt. Durch die Leseprobe bin ich davon ausgegangen, dass es sich um eine
wild-romantische aber auch geheimnisvolle Geschichte handelt. Was sich nur zum Teil bestätigt hat.…mehrWie legt man eine Familienfehde bei…
Weil mich die Highlands schon lange faszinieren, war ich allein schon durch den Titel neugierig geworden. Auch das Cover gefällt mir sehr gut und hat meine Aufmerksamkeit erregt. Durch die Leseprobe bin ich davon ausgegangen, dass es sich um eine wild-romantische aber auch geheimnisvolle Geschichte handelt. Was sich nur zum Teil bestätigt hat.
Grundsätzlich geht es in der Geschichte um die erbitterte Fehde zwischen den Clans der Munroys und der Makenzies, die sich über mehrere Generationen erstreckt. Jedoch wird diese Clan-Fehde angebunden an die Geschichte, bzw. das Schicksal von Lili Campbell, die als uneheliches Kind ohne Vater in Edinburgh aufgewachsen ist. Fernab der Highlands und ohne zu wissen, wer ihr Vater ist, verliebt sie sich in den stattlichen Niall Munroy, der sie praktisch Hals über Kopf in die Highlands zu seiner Familie mitnimmt.
Lili erfährt zwar nach dem Tod ihrer Mutter, wer ihr Vater war, und warum er ihre Mutter nicht geheiratet hat, jedoch hat sie von einer Fehde zwischen ihrer Familie und den Munroys keine Ahnung… Erst nach und nach erkennt sie, dass ihre Familiengeschichte auf tragische Weise mit der der Munroys verstrickt ist.
Zu spät, wie ihr scheint, um die Hochzeit mit Niall abzublasen, geschweige denn, ihm oder der Familie die Wahrheit zu gestehen. Von Zweifeln und Ängsten, nicht zuletzt auch wegen dem vollkommen veränderten Niall, gepeinigt, trifft sie dennoch eine überraschende und letztendlich auch verhängnisvolle Entscheidung…
– Im Prolog erfahren wir nur unzureichend, worauf sich die Fehde in der Vergangenheit begründet. Jedoch ist das der erste Spannungsfaden, dessen Rätsel man im weiteren Verlauf auf den Grund gehen möchte. Das wird aber erst nach und nach, beinahe Häppchenweise gelüftet.
Der Aufbau der Geschichte ist nicht schlecht, und im zweiten Teil wird in die Vergangenheit zurückgeblendet und aus dem Leben der Großmutter Mhairie erzählt. Hier erfahren wir, was in der Vergangenheit geschehen ist, und wie die Fehde zustande kam, obwohl Mhairie selbst keine Makenzie war, wurde dieser Hass ganz ohne ihr zutun aufs neue entfacht und noch verbissener ausgetragen …
Diese Rückblende ist sehr gut und zum rechten Zeitpunkt in die Geschichte eingebaut. Danach in der Gegenward, geschieht alles ziemlich Schlag auf Schlag… zumindest steigert sich die Geschichte schnell zum Höhepunkt, wo Lili dann erkennt, wie es wirklich um ihr Schicksal steht.
Zwischenzeitlich hatte ich bedenken, wie die Autorin sich aus dieser Zwickmühle herausschreiben wird, dass sie Lili in eine schier ausweglose Situation gebracht hat. Aber hier löst sich dann Schritt für Schritt die Situation durch einschneidende Ereignisse und Lili findet am ende auch den Weg zum Glück.
Wenn auch die Lösung all der Probleme etwas überzogen ist, so hat mir das Buch im Großen und Ganzen sehr gut gefallen, zumal ich bei solchen Storys ein Fan von Happy-Ends bin…
Nun, wer anspruchsvollere Geschichten mag, wird mit diesem Roman nicht so ganz zufrieden sein. Doch ich fand ihn recht ansprechend und kurzweilig. - Für ein Erstlingswerk finde ich den Aufbau und die Story recht gut gelungen, mal abgesehen vom letzten viertel, wo man den Eindruck bekommen kann, dass die Autorin doch schnell, beinahe gezwungen zu einem guten Ende kommen möchte.
Aber den Einblick in die Geschichte der Highlands und ihrer Clans im 19. Jahrhundert und vor allem in die Verbissenheit, wie solche Fehden ausgetragen und erhalten wurden, finde ich gut getroffen. Weiß man ja, wie rauh es damals zuging. Auch die Beschreibung der Landschaft lässt den Leser beinahe direkt an Ort und Stelle sein. Es ist alles sehr lebendig geschrieben und ja, ich würde sehr gerne in die Highlands reisen, um mir von allem selbst ein Bild zu machen…