Im Kalten Krieg war die kulturelle Diplomatie zwischen Moskau und Bonn ein schwieriges Unterfangen. Besonders Kunstausstellungen waren ein umstrittenes Instrument der Meinungsbildung, da die Interessen der Kunstwissenschaftler und des Publikums in Ost und West stark auseinandergingen. In Europa feierte die Abstraktion ihren Siegeszug, während in der Sowjetunion der Sozialistische Realismus boomte. Repin oder Malewitsch, Ikonen oder Realismus waren daher die Fragen der Kulturpolitiker, die die ersten Ausstellungen organisierten. Es bildete sich ein Kanon an Stereotypen und Ressentiments, der bis heute in Kulturdiplomatie und Gesellschaft spürbar ist. In diesem Band wird die diplomatische Mission der zwischen 1970 und 1990 entstandenen Ausstellungsprojekte auf die Probe gestellt.
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