Wie wir uns dazu verhalten, dass der Andere ein unabhängiges Bewusstsein hat, das grundsätzlich wie unser eigenes und dennoch unvorstellbar anders ist und sich unserem Zugriff völlig entzieht, ist ein Problem, das das gesamte Werk Jessica Benjamins wie ein roter Faden durchzieht. Die dialektische Begegnung eines Bewusstseins mit einem Anderen, wie sie in der Hegelschen Dialektik von Herrn und Knecht Gestalt wird, bildet die Grundlage ihrer Konzeption von Intersubjektivität; sie ist gefasst in der Metapher des Schattens, den der Andere auf den Zwischenraum zwischen Subjekt und Objekt wirft. In diesen Essays beschäftigt sich die Autorin mit der Schnittstelle zwischen Intersubjektivität und Geschlecht."Jessica Benjamins neuester Versuch, kritische Theorie und Psychoanalyse in ein fruchtbares Gespräch zu bringen, führt zu vielen erhellenden Einsichten. Sie erklärt ihren Beitrag zur Objektbeziehungstheorie und betont, dass es ein Ideal für das Seelenleben sein muss, das Andere im Selbst zu bewahren. Wie beiläufig unterstreicht sie die Wichtigkeit, Zurückweisungen aufzulösen, die Beziehung von Ödipalem und Vor-Ödipalem zur Gender-Polarität neu zu verstehen, und die erinnert an das Oszillieren der Gender-Kategorien. "Der Schatten des Anderen" macht die Sache intersubjektiver Anerkennung zugleich komplex und dringend." Judith Butler über dieses Buch