Das ebenso plötzliche wie irritierende Auftauchen eines mysteriösen Reporters aus den Südstaaten markiert einen Wendepunkt im Leben des New Yorkers Galvin Shelby. Seltsame Ereignisse stellen innerhalb weniger Tage das Leben des glück- und erfolglosen Schriftstellers auf den Kopf: Wie durch ein Wunder überlebt seine Frau einen furchtbaren Stromschlag, zwei Mädchen aus der Nachbarschaft werden als vermisst gemeldet und ihm selbst weicht ein aufdringlicher und misstrauischer Detective nicht mehr von der Seite. Als sich dann auch noch sein Nachbar, der prominente und von Shelby bewunderte Bestsellerautor David Amos, in höchster Not an ihn wendet, kann er sich dem Geschehen nicht mehr entziehen. Bald stellt sich heraus, dass Shelby mehr weiß, als er selbst geahnt hätte, und das ist erst der Beginn einer mysteriösen Geschichte, bei der man nie sicher sein kann, wer nun die Wahrheit spricht. Michael Saur ist nicht nur ein fesselnder Roman voller Spannung, sondern auch eine eindrucksvolle Studie eines Antihelden gelungen, dessen Leben sich schon lange vor dem Einsetzen der Story unbemerkt in eine dunkle und rätselhafte Richtung zu entwickeln begonnen hat. Vor allem aber ist »Der Schatten von nebenan« eine raffiniert konstruierte Geschichte zum Thema Schuld und Verantwortung, die davon erzählt, was es bedeuten kann, zur falschen Zeit am falschen Ort zu sein.