Das Buch verfolgt die Entfaltung und intertextuelle Ausdifferenzierung der Anschauungsform des Schleiers. Die textilen Strukturen desselben verweisen auf die Textualität des Textes selbst. Zugleich wird der Schleier im Text zum Bild der ästhetischen Erfahrung, weil er den Textbegriff um das Moment des Imaginären und dessen ästhetische Realisierung erweitert: Er bildet Verhältnisse von Verbergen und Enthüllen, Präsenz und Absenz, Entzug und Offenbarung ab. Es wird eine Gruppe von Texten untersucht, bei denen jeweils dem Bild des Schleiers eine besondere Funktion zukommt. So läßt sich eine große intertextuelle Achse des Selbstverständnisses von Literatur rekonstruieren, die vom ersten Erscheinen des Bildes bei Dante über Petrarca, Tasso, Rousseau, Goethe, Nerval und Proust bis zu seinen jüngsten Manifestationen bei Claude Simon reicht und die in Christos Reichstagsverhüllung noch einmal eine überraschende Wende erhält.
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