Indem, so hört ich Stimmen. Wie ich durch einen Spalt bemerken konnte, waren es zwei Kerls, die einen Esel am Strick hatten. Sie banden ihn an einen Ast dicht vor meiner Nase. "Haha!" lachte der eine. "Den hätten wir ihm mal listig wegstibitzt." "Wird keine Sünd sein!" meinte der andere. "Der alte Schlumann hat Geld wie Heu!" Dann öffneten sie ihren Quersack, setzten sich und fingen an, fröhlich zu Nacht zu essen. Unterdes hatten die Ameisen ihre Heerscharen vollzählig entwickelt. Sie krabbelten nicht bloß, sie zwickten nicht bloß, nein, sie ätzten mich auch mit ihrer höllischen Säure, und zwar an den empfindlichsten Stellen. Alle sonstigen Besorgnisse beiseite setzend, brüllt' ich um Hilfe. Die Spitzbuben, aufs äußerste erschreckt durch die gräßlichen Laute, um so mehr, als sie kein gutes Gewissen hatten, flohen eilig, ohne den Esel erst loszubinden, in das tiefste Dickicht des Waldes hinein. Ich schrie unaufhörlich, und der Esel fing auch an. In diesem Augenblick kam ein Mann mit einer Laterne. Er streichelte den Esel und beleuchtete ihn von allen Seiten, und dann beleuchtete er auch mich in meiner Bedrängnis. "Komm hervor aus dem Rohr!" sprach er ernst. "Der Frack, der Frack!" schrie ich. "Der leidts halt nicht." "Da werden mir mal nachsehn!" sprach er gelassen.Die hier vorliegende Ausgabe ist mit 19 S/W-Abbildungen illustriert. Nachdruck der 4. Auflage der historischen Originalausgabe aus dem Jahre 1907.