„Der Schmierfink“ von Dana Polz ist eindeutig eines dieser ANDEREN Bücher. Es ist quasi der Anti-Entwicklungsroman: ein misshandelter Junge, der nicht aufgefangen, sondern tiefer in seinen Schmerz getrieben wird und, in ein Horror-Internat mit sadistischen Lehrern und Mitschülern abgeschoben, dunkle
Triebe entwickelt.
Die Intensität des Romans wird durch die Ich-Perspektive des Protagonisten…mehr„Der Schmierfink“ von Dana Polz ist eindeutig eines dieser ANDEREN Bücher. Es ist quasi der Anti-Entwicklungsroman: ein misshandelter Junge, der nicht aufgefangen, sondern tiefer in seinen Schmerz getrieben wird und, in ein Horror-Internat mit sadistischen Lehrern und Mitschülern abgeschoben, dunkle Triebe entwickelt.
Die Intensität des Romans wird durch die Ich-Perspektive des Protagonisten ins Unermessliche gesteigert: Wir erleben hautnah seine Art der Rationalität, sein Empfinden von Recht und Unrecht, von Liebe und Schönheit. Klar empathisiert man da! Aber zugleich verraten uns seine Taten und vor allem seine unreife Ausdrucksweise, wie verloren dieser Mensch ist, wie dringend er Hilfe bräuchte, die er aber nie bekommen wird. Wir verfolgen seinen Abstieg, denn er ist klar dazu verdammt, ein schlechter Mensch zu werden, ohne Chance auf Rehabilitierung. Eine unerwartete drastische Wendung in der Mitte des Romans zementiert diesen Eindruck.
Über „Der Schmierfink“ darf man im Vorhinein nicht zu viel verraten. Wer unvoreingenommen in das Leseerlebnis hineingehen kann, wird belohnt mit einem schockierenden Einblick in eine geschundene Psyche. Also: Am besten nicht zu viel darüber lesen, sondern sofort die Nase ins Buch stecken! ;-)