Er träumte vom Fliegen und wollte es schließlich genau wissen. Im Jahre 1811 unternahm der Ulmer Schneider Albrecht Ludwig Berblinger in Anwesenheit des Württembergischen Königs Friedrich I. seinen ersten öffentlichen Flug mit einer selbstgebauten Flugmaschine - und fiel in die Donau. Dieses Bilderbuch erzählt in kindgerechten Texten und detailreichen Bildern die Geschichte des berühmten Schneiders von Ulm. (Ab 5 Jahren.)
"Der Schneider von Ulm" von Julia Ginsbach (Zeichnungen) und Andrea Liebers (Text). DRW-Verlag Weinbrenner, Leinfelden-Echterdingen. 32 Seiten mit 13 Farbbildern. 24,80 Mark. ISBN 3-87181-375-3.
Den fliegenden Schneider von Ulm hat es tatsächlich gegeben. Bert Brecht hat ihm ein hübsches Gedicht gewidmet, aber dabei dichterische Freiheit walten lassen. Brecht läßt den wackeren Albrecht Berblinger vom Dach des Münsters springen und auf dem Kirchenplatz zerschellen. In Wirklichkeit sprang Berblinger 1811 mit seinem selbstgebauten Flugapparat von der Adlerbastei in die Donau, die er naß und gedemütigt, aber lebend verließ. Der Autorin Liebers kommt das Verdienst zu, Berblinger nicht als Spinner darzustellen, sondern als gewissenhaften Flugpionier, der leider wenig Glück hatte. Die für Kinder geschriebene Geschichte enthält Dichtung und Wahrheit in einem Maß, das Vergnügen macht. Hingewiesen wird auch auf jene Stätten in Ulm, die an Berblingers Wirken erinnern. Dieses landeskundliche Bilderbuch ist das zweite einer neuen Reihe, die mit Mörikes Märchen "Die schöne Lau" verheißungsvoll begonnen hat. (bhr.)
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