Ein Garten, die schöne Erbin eines Botanikers, ein heruntergekommener Snob, ein indischer Angestellter und eine große Bibliothek: In diese Konstellation bricht ein junger Kroate von abenteuerlich balkanischer Eleganz, der die Ich-Erzählerin in eine geradezu dämonische Amour fou verstrickt. Am Ende geht nur die Natur heil aus der Geschichte hervor - in ihrer unendlich wandelbaren Fülle vielleicht die heimliche Hauptfigur dieses bei allem Schmerz zutiefst heiteren Romans. "Keiner von uns mag Mittelmäßigkeit, wir alle verehren das Vollkommene", sagte Mark Twain, und danach richtet sich auch die Heldin dieses mit Geist, Witz und Größe geschriebenen Romans, wohl wissend, welch tragikomische Folgen der Versuch in sich birgt, diesem Wort nachzuleben.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Endlich gibt es wieder einen neuen Roman von Anna Katharina Fröhlich, freut sich Kristina Maidt-Zinke und verschlingt "Der schöne Gast" in einem Zuge. Ganz verzaubert begibt sie sich einmal mehr in Fröhlichs literarische Welt voller Schönheit, Duft, Bildungsgut und feinsinnig ironisch entworfenem Personal. Erneut verliebt sich die Rezensentin in die spielerische Sprache der Autorin, die es versteht, stilistische Eigenheiten vergangener Epochen mit gekonnter Lässigkeit und Koketterie in Szene zu setzen. Und so folgt Maidt-Zinke hingerissen der zurückgezogen in einem Landsitz am Gardasee lebenden Ich-Erzählerin, die ihre Zuneigung für Bücher, Tiere und Pflanzen bald auf einen bildschönen jungen, aber doch egomanen Kroaten überträgt, der diese herrlich aus der Zeit gefallene Geschichte um einen unterhaltsamen Plot bereichert. Unbedingt lesen, fordert die Rezensentin, die den nächsten Roman schon vorfreudig erwartet.
© Perlentaucher Medien GmbH
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"Inszenierung von Glück und Genuss, Abkehr von der schnöden Realität: Anna Katharina Fröhlich ist eine eigenwillige Virtuosin - in 'Der schöne Gast' erzählt sie eine schwelgerische Liebesgeschichte vor mediterraner Kulisse." Franziska Wolffheim, Spiegel Online, 24.02.14
"Stilistisch auf bemerkenswerte Weise radikal: bildersüchtig, sprachverliebt, bildungsgesättigt, voller literarischer Anspielungen und Zitate. Ein artistischer Hochseilakt." Franziska Wolffheim, Spiegel Online, 24.02.14
"Der Umgang, den diese Autorin mit der Sprache pflegt, bezieht seinen Reiz daraus, dass sie sich einerseits so kokett wie gekonnt an stilistischen Gewogenheiten vergangener Epochen orientiert, andererseits Stilbrüche und Absturzgefahren, etwa bei überbordenden Lyrismen in der Naturbeschreibung, lässig mitinszeniert." Kristina Maidt-Zinke, Süddeutsche Zeitung, 08.05.14
"Stilistisch auf bemerkenswerte Weise radikal: bildersüchtig, sprachverliebt, bildungsgesättigt, voller literarischer Anspielungen und Zitate. Ein artistischer Hochseilakt." Franziska Wolffheim, Spiegel Online, 24.02.14
"Der Umgang, den diese Autorin mit der Sprache pflegt, bezieht seinen Reiz daraus, dass sie sich einerseits so kokett wie gekonnt an stilistischen Gewogenheiten vergangener Epochen orientiert, andererseits Stilbrüche und Absturzgefahren, etwa bei überbordenden Lyrismen in der Naturbeschreibung, lässig mitinszeniert." Kristina Maidt-Zinke, Süddeutsche Zeitung, 08.05.14