Der Schönste von allen ist 14 Jahre alt und heißt Till. In ihn verliebt sich die 11-jährige Fränkie Hals über Kopf während ihrer Sommerferien. Natürlich steht diese erste Liebe im Mittelpunkt des Romans, aber es geht auch um weitere Ereignisse, die diesen Sommer unvergesslich werden lassen.
Komische Ferien sind das! Erst fährt Fränkie mit der verrückten Frau Winkelmann in die Stadt am Meer, wo sie Frau Winkelmanns noch verrücktere Schwester trifft. Dann wohnt sie bei Tante Schmehl, die dick ist wie eine Dampfwalze, und Onkel Schmehl, der aussieht wie ein Nilpferd. Und immer reden die Erwachsenen von Liebe. Fränkie hat damit gar nichts am Hut. Erst als sie Till kennen lernt, der schon mindestens 14 ist und der Schönste von allen, sieht die Sache plötzlich anders aus.
Komische Ferien sind das! Erst fährt Fränkie mit der verrückten Frau Winkelmann in die Stadt am Meer, wo sie Frau Winkelmanns noch verrücktere Schwester trifft. Dann wohnt sie bei Tante Schmehl, die dick ist wie eine Dampfwalze, und Onkel Schmehl, der aussieht wie ein Nilpferd. Und immer reden die Erwachsenen von Liebe. Fränkie hat damit gar nichts am Hut. Erst als sie Till kennen lernt, der schon mindestens 14 ist und der Schönste von allen, sieht die Sache plötzlich anders aus.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 05.12.1995Fränkies Schönster
Dagmar Chidolue, der wir schon viele wirklichkeitsnahe Kinder- und Jugendbücher verdanken, hat wieder einen großartigen realistischen Kinderroman geschrieben: "Der Schönste von allen". Was die zehnjährige Fränkie in ihren Sommerferien erlebt, ist kein exotisches Abenteuer, sondern gewöhnlicher Alltag - aber wie dieser Alltag sie ein Stück erwachsener werden läßt, das ist ganz genau und trotzdem spannend erzählt.
Fränkie fährt mit Frau Winkelmann, bei der Fränkie immer die Ohren spitzt, wenn sie von ihren unglücklichen Liebschaften berichtet, in die Stadt am Meer. Dort wohnt nämlich außer Frau Winkelmanns singender Schwester auch Fränkies Tante mit dem dicken Onkel. Daß der sie ständig auf seinen Schoß ziehen will, kann Fränkie verhindern, weil er den Fuß gebrochen hat und humpelt. Aber daß Lydia, die im selben Haus wohnt und Pornofilme guckt, sie vor allen anderen Kindern ihrer Straße mit gemeinen Ausdrücken bezichtigt, sie habe es auf Till abgesehen, das ist zu viel. Fränkie mag Till, und Till mag Fränkie, aber darüber reden sie doch nicht.
Zwischen ihren Erlebnissen mit gewöhnlichen, außergewöhnlichen und auch recht komischen Leuten wird Fränkie mit der ersten Ahnung von Liebe und Sexualität konfrontiert. Ihre Gefühle sind dabei zwiespältig und verwirrend, weil "Liebe" bei Onkel und Tante, bei Frau Winkelmann und ihrer Schwester und bei Tills Eltern in so vielen widersprüchlichen Formen vorkommt. Und zum erstenmal spürt sie, was Eifersucht ist! Wie ein Kind ohne jede Hilfe Lebenserfahrungen macht, die seine Meinung bilden und seinen Charakter formen, zeigt Dagmar Chidolue in ihrer unterhaltsamen, mit köstlich skurrilen Elementen durchsetzten Geschichte, die Moral nicht erklärt, sondern erzählerisch ausdrückt. Die hohe Kunst der Kinderliteratur!
ELLEN POMIKALKO
Dagmar Chidolue: "Der Schönste von allen". Verlag Beltz & Gelberg, Weinheim 1995. 146 S., geb., 22,- DM. Ab 11 J.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Dagmar Chidolue, der wir schon viele wirklichkeitsnahe Kinder- und Jugendbücher verdanken, hat wieder einen großartigen realistischen Kinderroman geschrieben: "Der Schönste von allen". Was die zehnjährige Fränkie in ihren Sommerferien erlebt, ist kein exotisches Abenteuer, sondern gewöhnlicher Alltag - aber wie dieser Alltag sie ein Stück erwachsener werden läßt, das ist ganz genau und trotzdem spannend erzählt.
Fränkie fährt mit Frau Winkelmann, bei der Fränkie immer die Ohren spitzt, wenn sie von ihren unglücklichen Liebschaften berichtet, in die Stadt am Meer. Dort wohnt nämlich außer Frau Winkelmanns singender Schwester auch Fränkies Tante mit dem dicken Onkel. Daß der sie ständig auf seinen Schoß ziehen will, kann Fränkie verhindern, weil er den Fuß gebrochen hat und humpelt. Aber daß Lydia, die im selben Haus wohnt und Pornofilme guckt, sie vor allen anderen Kindern ihrer Straße mit gemeinen Ausdrücken bezichtigt, sie habe es auf Till abgesehen, das ist zu viel. Fränkie mag Till, und Till mag Fränkie, aber darüber reden sie doch nicht.
Zwischen ihren Erlebnissen mit gewöhnlichen, außergewöhnlichen und auch recht komischen Leuten wird Fränkie mit der ersten Ahnung von Liebe und Sexualität konfrontiert. Ihre Gefühle sind dabei zwiespältig und verwirrend, weil "Liebe" bei Onkel und Tante, bei Frau Winkelmann und ihrer Schwester und bei Tills Eltern in so vielen widersprüchlichen Formen vorkommt. Und zum erstenmal spürt sie, was Eifersucht ist! Wie ein Kind ohne jede Hilfe Lebenserfahrungen macht, die seine Meinung bilden und seinen Charakter formen, zeigt Dagmar Chidolue in ihrer unterhaltsamen, mit köstlich skurrilen Elementen durchsetzten Geschichte, die Moral nicht erklärt, sondern erzählerisch ausdrückt. Die hohe Kunst der Kinderliteratur!
ELLEN POMIKALKO
Dagmar Chidolue: "Der Schönste von allen". Verlag Beltz & Gelberg, Weinheim 1995. 146 S., geb., 22,- DM. Ab 11 J.
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