Jeder Buchling kennt Hildegunst von Mythenmetz’ fabelhaften Roman über Echo, das Krätzchen – eine zamonische Kratze unterscheidet sich übrigens von unserer Katze lediglich dadurch, daß sie sprechen kann: In Sledwaya, der traurigsten Stadt Zamoniens, ist Echo dermaßen in Schwierigkeiten geraten, daß er gezwungen ist, mit dem Schrecksenmeister Succubius Eißpin einen verhängnisvollen Vertrag zu schließen. Dieser gibt dem Schrecksenmeister Sledwayas das Recht, die Kratze beim nächsten Vollmond zu töten und ihr das Fett auszukochen. Als Gegenleistung muß Eißpin Echo dreißig Tage lang auf höchstem kulinarischen Niveau durchfüttern. Doch der Schrecksenmeister hat nicht mit dem Überlebenswillen und dem Erfindungsreichtum des Krätzchens gerechnet – vor allem nicht mit seinen neuen Freunden, der letzten Schreckse von Sledwaya, dem Einäugigen Schuhu und einem Gekochten Gespenst.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Rezensent Christoph Haas sieht in Walter Moers Roman "Der Schrecksenmeister" weder ein Kinderbuch noch "billiges Lesefutter". Vielmehr bietet der märchenhafte Roman um die Schreckse Echo und den Succubius Eißpin seines Erachtens amüsante, intelligent-raffinierte Unterhaltung. Er bescheinigt dem Autor eine gekonnte Mischung aus Komik und Schrecken. Besonders gefallen hat ihm Moers' Wortwitz, dem im Grunde die Handlung entspringe. Er unterstreicht in diesem Zusammenhang, dass sich der Inhalt bei diesem Roman der Form verdankt, und verweist darauf, dass dies in der Prosa und Lyrik der Moderne ein gängiges Verfahren sei, nicht aber in einem Fantasy-Roman. Moers' Einsatz dieses Verfahrens belegt für Haas die ironische Distanz, die der Autor zu seinem Genre einnimmt.
© Perlentaucher Medien GmbH
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