Hans Ulrich Jörges hat klare Ansichten und ist in der Lage, diese verständlich und mit Nachdruck zu äußern. An sich zweifeln liegt ihm nicht. Wenn ich ihm zuhöre, fühle ich eine starke, unabhängige Persönlichkeit, die ihre Meinung auch gegen den Mainstream richten kann. Mit seinem Weggang habe ich
aufgehört, den Stern zu lesen.
Neulich sagte er bei BILD TV mit großer Überzeugung, dass der SPD…mehrHans Ulrich Jörges hat klare Ansichten und ist in der Lage, diese verständlich und mit Nachdruck zu äußern. An sich zweifeln liegt ihm nicht. Wenn ich ihm zuhöre, fühle ich eine starke, unabhängige Persönlichkeit, die ihre Meinung auch gegen den Mainstream richten kann. Mit seinem Weggang habe ich aufgehört, den Stern zu lesen.
Neulich sagte er bei BILD TV mit großer Überzeugung, dass der SPD Generalsekretär Klingbeil wohl Verteidigungsminister werden solle, weil seine Eltern Offiziere waren/sind. Das klang gut, liest man dann bei Wikipedia nach, wird klar, dass er Wehrdienstverweigerer war.
Zuverlässig hat Jörgs gehört, dass Lauterbach nicht Gesundheitsminister wird. Sehr wahrscheinlich war also, dass der Spahn-Nachfolger Karl mit Vornamen heißt. Ich mag Jörgs Statements trotzdem, auch wenn er selten meine Meinung trifft. Er kann auch mit vermeintlichen politischen Gegnern reden und grenzt sie nicht aus. Das ist heute schon sehr, sehr viel. Alle Aussagen kann jeder heute in Sekundenschnelle im Netz selbst gegen-checken.
Ein spannendes Buch mit unglaublichen, aberwitzigen Geschichten und Einsichten, die mich bereichert haben, eine Sittenbild des deutschen Journalismus von den 80ern bis heute.
Keinesfalls bin ich damit einverstanden, dass Sarrazin Rassist sei oder alle Religionen zu Deutschland gehören oder gar die häufige Behandlung dieses Themas im Fernsehen schuld am Erstarken der AfD sei. Das Gegenteil ist richtig. Weil dort die einzige Plattform vorhanden war und ist, um die dritte monotheistische Religion zu kritisieren, hat sich um und in dieser Partei ein Areal der Kritik gebildet. Es ist ein verhängnisvoller, schwerer Fehler von HUJ, dass er keine Ahnung von Religionen hat und Wulff einen falschen Satz in eine Rede geschmuggelt hat.
Ganz generell stört mich die enge Liaison zwischen Politik und Journaille, für die Jörges viele Beispiele anführt. Sein starker Einfluss soll mit diesem Buch klar werden, ein Macht-Journalist legt Zeugnis ab. Das alles nervt. Und doch ist Jörges keinesfalls ein Opportunist, er hat Prinzipien und moralische Grundlegungen, die er in diesem Buch erläutert.
Btw: Geschäftsführer und Verleger-Magnaten, auch Journalisten sollten nie im Leben Doppelnamen tragen, keinen einzigen habe ich mir gemerkt. Leider habe ich in der Vergangenheit auch Jürgs und Jörges immer mal wieder verwechselt. So ist es, lieber Herr Jörges: außerhalb Eurer Meinungsblasen seid Ihr viel weniger bekannt als ihr euch einbildet!
Zusammenfassend fest-gestellt: Jörges wurde nach kurzen linksradikalen Auswüchsen ein Kapitalist reinsten Wassers, mit dem Traum Pilot zu werden gesegnet, umgeben von blonden Schönheiten, hungernd in der Jugend und später mit einem benzinschluckenden Daimler kutschierend, ein rhetorischer Boxer mit echten Wirktreffern, großem rhetorischem Geschick inkl. guten Provokationen ausgestattet. Viele seiner Ziele hat er erreicht, er ist nicht langweilig und nach wie vor höre ich ihm gerne zu.
Davon war und ist Jörges weit entfernt: „Die Aufgabe der Journalisten ist es, die Wahrheit zu zerstören, gerade heraus zu lügen, zu verdrehen, zu verunglimpfen, vor den Füßen des Mammons zu kuschen und sein Land und seine Rasse um sein tägliches Brot zu verkaufen. Sie wissen es und ich weiß es.“ John Swinton (1829 - 1901), US-amerikanischer Redaktions-Chef der New York Times
Juni 23: Jörges kommentiert nicht mehr, hat aber einen dystopischen Roman veröffentlicht, der den Trump-Putin-Pakt hell-sehen will. Na ja.