Zusammenfassend gibt es zwei Bewertungen des Extremismus: Einerseits die eher normative Grundhaltung, die den Extremismusbegriff akzeptiert als Bezeichnung ftlr konzeptionelle Gemeinsamkeiten zwischen Extremismen von Links und von Rechts. Zu dieser Auffassung bekennen sich die meisten deutschen Extremismusforscher, das Bundesinnenministerium und das Bun desamt für Verfassungsschutz. Andererseits die eher linke Position betont die historisch begründete Brisanz des Extremismus von Rechts und bestreitet die Gleichstellung von rechten und linken Erscheinungsformen. Obwohl in weiten Teilen der Politikwissenschaft eine Scheu davor besteht, den Begriff "Extremismus" zu verwenden, u. a. weil er oft mißbraucht wird, soll er hier als Oberbegriff für unterschiedliche politische Ideen und Bewegungen gelten, die wesentliche Denk- und Strukturgemeinsamkeiten aufweisen und den demokratischen Verfassungsstaat gewalttätig oder mit legalen Mitteln besei tigen wollen. Angesichts der Unterschiede, die national, aber noch mehr in einem internationalen Vergleich aufkommen, erscheint es sinnvoll, der Exi stenz der einzelnen Strömungen gerecht zu werden, indem zwischen ihnen differenziert wird. Um dieser Differenzierung Genüge zu tun, sollen die Ausdrücke "Extremismen" oder "extremistische Bestrebungen" verwendet werden. Zusammenfassend wird in Abbildung 3 die Pluralität der Extremis men in einem zweidimensionalen Schema dargestellt. Abbildung 3: Zweidimensionale Darstellung des politischen Spektrums Extremistisch Extremismen Links Rechts Demokratisch 49 2 Analyse des Gefahrenpotentials und der Tragweite der Extremismus-Thematik Bei der Extremismusdefinition scheint die eigene vorwissenschaftliche ideo logische Position die Ergebnisse mehr zu determinieren als der untersuchte Gegenstand.
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