Seit der Mitte des 19. Jahrhunderts verwenden die privaten Versicherungsunternehmen in Deutschland Allgemeine Versicherungsbedingungen (AVB) zur Ausgestaltung der rechtlichen Beziehungen zu den Versicherungsnehmern. Zunächst wird der rechtliche und wirtschaftliche Rahmen dargestellt, in dem die Entwicklung der AVB stattfand. Der Hauptteil des Werkes befasst sich mit der Auslegung der AVB durch das Reichsgericht, sowohl vor, als auch nach Inkrafttreten des VVG. Anhand einer Vielzahl von Entscheidungen wird aufgezeigt, welche Korrekturen das Reichsgericht zum Schutz der Versicherungsnehmer mithilfe der Auslegung vornahm und in welcher Weise die Versicherungsunternehmen ihre Bedingungen als Antwort auf diese Rechtsprechung anpassten. Der Anhang der Arbeit bringt den Text der AVB für die Feuerversicherung, die Lebensversicherung, die Unfallversicherung, die Haftpflichtversicherung und die Kraftfahrzeug-Haftpflichtversicherung der Jahre 1875 bis 1941.