Und es wird sich erheben der König des Südens gegen die Könige des Nordens und wird ihre Länder wie eine Überschwemmung überfluten; sie werden zerschmettert werden und ihre Völker vernichtet. Denn es kommt Tedd Deireáth, die Zeit des Endes, eine Schwertzeit und Beilzeit, die Zeit der Verachtung, die
Zeit der Weißen Kälte und der Wolfsstürme.
Sechs Tage nach der Schlacht auf der Brücke.…mehrUnd es wird sich erheben der König des Südens gegen die Könige des Nordens und wird ihre Länder wie eine Überschwemmung überfluten; sie werden zerschmettert werden und ihre Völker vernichtet. Denn es kommt Tedd Deireáth, die Zeit des Endes, eine Schwertzeit und Beilzeit, die Zeit der Verachtung, die Zeit der Weißen Kälte und der Wolfsstürme.
Sechs Tage nach der Schlacht auf der Brücke. Rittersporn, Geralt, Regis, Milva und Cahir sind immer noch auf der Suche nach den Druiden, um zu erfahren wo sich Ciri aufhält. Aber eine Prophezeiung verheißt Geralt nichts Gutes. Er wird sie finden, um sie sofort wieder zu verlieren. Und das für immer, unwiderruflich und er wird alle seine Gefährten verlieren. Die Welt die er kennt wird aufhören zu existieren und wiedergeboren werden.
Wenn es in jener Nacht jemandem gelungen wäre, sich zu der in mitten der Sümpfe verborgenen Hütte mit dem eingesackten und moosbewachsenen Strohdach zu schleichen, wenn er durch die Spalten in den Fensterläden gelugt hätte, hätte er im spärlich erhellten Inneren einen graubärtigen Greis in einem Schafspelz und ein aschblondes Mädchen erblickt, dessen Gesicht von einer Narbe auf der Wange entstellt war. Doch das war nicht möglich. Niemand konnte das sehen. Die Hütte war im Röhricht des Sumpflandes verborgen. In einer ewig in Nebel gehüllte Einöde, in die sich niemand wagte.
Hier nun der vierte Band der Saga um den Hexer Geralt und sein Schicksalskind, Ciri, die Schwalbe, das Löwenjunge von Cintra. Die Geschichte spielt zwischen dem Winteräquinoktium (22. oder 23. September) bis in die dritte Novemberwoche hinein.
Unglaublich verschachtelt, poetisch und geschickt wird diese Geschichte aus verschiedenen Perspektiven und von verschiedenen Zeitpunkten aus erzählt. Zum einen erzählt Ciri ihre Erlebnisse einem alten Einsiedler, Teils werden sie ein Jahr später vor einem Tribunal rückblickend erzählt, teils berichten Protagonisten nur wenige Monate und Tage zurückliegende Erinnerungen und diese Blickwinkel werden ineinander verschränkt und verschachtelt. Aus diesen verschiedenen Erzählungen, die von den unterschiedlichsten Personen erzählt werden, erschließt sich dem Leser nach und nach das Gesamtbild der Geschichte ohne dass es jedoch jemals unübersichtlich und verwirrend werden würde. Trotz der verschiedenen Zeitebenen und Perspektiven, die teils mitten in Abschnitten von einem Satz zum nächsten wechseln, wird die Geschichte doch fast linear erzählt. Eine ungewöhnliche, meisterliche Erzählweise, die ich so noch nie erlebt und gelesen habe. Sehr lebendig, Abwechslungsreich und doch anspruchsvoll.
Das Geheimnis das Ciri umgibt wird immer mehr gelüftet, aber nicht so weit, dass man wirklich wüsste was es damit schlussendlich auf sich hat und haben wird.
Der Humor kommt diesmal auch nicht zu kurz. Sapkowskis Humor ist teilweise sehr schwarz und dezent (Regis nennt sein Maultier Drakuul (S. 101)) und erschließt sich teils nur aus dem Zusammenhang.
Fazit: Sapkowskis erzählweise ist meisterlich, ungewöhnlich und poetisch, voll schwarzem Humor und doch spannend. Diese Geschichte ist ohne die Vorkenntnisse der 3 Vorgängerbände nicht zu verstehen und es gibt auch keine Zusammenfassung am Anfang, daher ist von einem Querseinstieg in die Reihe nur dringend abzuraten.
Die Reihe:
Der letzte Wunsch
Das Schwert der Vorsehung
Das Erbe der Elfen
Die Zeit der Verachtung
Feuertaufe
Der Schwalbenturm
Die Dame vom See