"Die ersten zehn Jahre meines Lebens war ich nicht schwarz", sagt Kwasi Boachi, der asantische Prinz, über sich. Im Jahre 1837 war er zusammen mit seinem Cousin von seiner afrikanischen Heimat in die Niederlande gebracht worden. Dort wurden sie als Weiße erzogen und bei Hofe vorgeführt. Arthur Japin schildert die historisch belegte Geschichte der beiden Prinzen, er erzählt von Entwurzelung, Freundschaft und dem Schmerz, zwischen zwei Kulturen gefangen zu sein.
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Die Niederlande waren stark in Kolonialismus und Sklavenhandel verstrickt, der in Holland erst 1863 sein Ende fand. Thomas Leuchtenmüller findet Japins literarische Recherche zu diesem Thema, die in einem historischen Roman über das Schicksal zweier afrikanischer Prinzen mündete, nicht ganz gelungen. Von ihrem reichen afrikanischen Vater zur Erziehung nach Holland geschickt, dienen sie, schreibt Leuchtenmüller, als "Paradebeispiele von Widerstand und Assimilation". Beide scheitern, auf unterschiedlichen Wegen. Der in den Niederlanden hoch gelobte und mit Preisen bedachte Roman ist "politisch korrekt", aber "im ganzen recht farblos", meint der Rezensent. Er erinnert ihn fatal an eine "unrühmliche Gattung der Literaturgeschichte": den "gelehrten, aber fabriziert" wirkenden Professorenroman.
© Perlentaucher Medien GmbH
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