Mit feinen, einfachen Strichen und mit klarsichtiger Melancholie entfaltet sich das exotische Panorama des Koloniallebens der zwanziger und dreißiger Jahre. Es beginnt mit dem idyllischen Kinderdasein auf einer Plantage zwischen Herrenhaus und Hütten, zwischen tropischer Fülle und europäischer Sehnsucht nach Kühle und Aufgeräumtheit. Zwei Jungen wachsen hier wie Brüder auf, der eine ist der Sohn des Plantagenverwalters, der andere der Sohn des eingeborenen Aufsehers. Ihre enge Freundschaft kennt anfangs die inneren Grenzen der kolonialen Gesellschaft nicht, aber mit dem Erwachsenwerden kommt…mehr
Mit feinen, einfachen Strichen und mit klarsichtiger Melancholie entfaltet sich das exotische Panorama des Koloniallebens der zwanziger und dreißiger Jahre. Es beginnt mit dem idyllischen Kinderdasein auf einer Plantage zwischen Herrenhaus und Hütten, zwischen tropischer Fülle und europäischer Sehnsucht nach Kühle und Aufgeräumtheit. Zwei Jungen wachsen hier wie Brüder auf, der eine ist der Sohn des Plantagenverwalters, der andere der Sohn des eingeborenen Aufsehers. Ihre enge Freundschaft kennt anfangs die inneren Grenzen der kolonialen Gesellschaft nicht, aber mit dem Erwachsenwerden kommt die gegenseitige Entfremdung, und die Versuche, diese zu überbrücken, schlagen fehl. Die Freunde verlieren sich aus den Augen, aus der Idylle wird mehr und mehr eine Kampfzone. Am Ende steht ein Wiedersehen im Zeichen der Gewalt.
Hella S. Haasse, geboren 1918 in Batavia (dem heutigen Jakarta), steht in den Niederlanden als Autorin in der ersten Reihe der modernen Klassiker. Sie debütierte 1945 mit einem Gedichtband, aber schlagartig berühmt wurde sie 1948 mit ihrem ersten Roman "Der Schwarze See" (im Original: "Oereog"), der seitdem mehr als fünfzig Wiederauflagen erlebte, in elf Sprachen übersetzt und 1993 auch verfilmt wurde. Ihr Gesamtwerk umfasst viele weitere Romane, Erzählungen, Autobiographisches und Essays. Sie erhielt zahlreiche Auszeichnungen, u. a. 1983 den P. C. Hooftprijs (den niederländischen Staatspreis für Literatur), 2000 das Kreuz der französischen Ehrenlegion und 2004 den Prijs der Nederlandse Letteren. 2011 starb Hella Haasse mit 93 Jahren in Amsterdam.
Rezensionen
"Das Buch von 1948 ist heute noch von erstaunlicher Aktualität. Es geht um Integration. Es geht um als Hilfe getarnte Überlegenheitsgefühle - und es geht um Fundamentalismus. Außerdem: Das Buch liest sich nicht nur schön, sondern ist auch schön anzusehen. Nicht zuletzt deshalb ist 'Der Schwarze See' ein smaragdgrünes Juwel auf dem Buchmarkt." (WDR, Marcella Drumm) "Ein eindringlicher Prosatext über die Unmöglichkeit, die menschliche Psyche in all ihrer Facetten zu verstehen. Ein wunderschönes Lektüre-Erlebnis." (Deutsche Welle, Jochen Kürten) "Mit ihrem zeitlosen Debütroman schrieb Hella S. Haasse viel mehr als nur ein Stück Kolonialgeschichte über Gewinner und Verlierer. Es ist auch eine Geschichte über das Erwachsenwerden vor dem Hintergrund politischer Umbrüche und dem Verlust der eigenen Identität." (www.schreiblust-leselust.de, Sabine Bovenkerk-Müller)
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