In fast allem, was ich seit 70 geschrieben habe, geht der Schwefelgelbe um, und wenn das Gespräch ihn auch nur flüchtig berührt, es ist immer von ihm die Rede, gestand Theodor Fontane. "Schwefelgelb", das bedeutet das Gelb des Kragens der Uniform des 7. Regiments der Halberstädter Kürassiere, denen Bismarck angehörte, und läßt als ambivalente Farbe zugleich Luziferisches assoziieren. Fontane stand 1848 in Berlin auf den Barrikaden. Bismarck hingegen stritt für Monarchie und Militär. Später, in den sechziger Jahren, unterstützte Fontane als Mitarbeiter und Korrespondent der "Kreuz Zeitung" die Politik Bismarcks. Da er an den preußischen Kriegen gegen Dänemark und Österreich und am Deutsch Französischen Krieg als Korrespondent teilnahm, blieb sein Blick berufsbedingt auf Bismarck gerichtet. Doch auch seinem dichterischen Werk, in dem Fontane Tagesgeschehen einflicht und die Gesellschaftsprobleme seiner eigenen Zeit behandelt, ist der "Schwefelgelbe" stets gegenwärtig.