Die Untersuchung rekonstruiert Entstehung und Entwicklung des nach seinem Gründungsort benannten "Schwelmer Kreises" (1952-1975), einer linken, vornehmlich in den 1950er Jahren gesamtdeutsch agierenden Gruppierung von "politischen Pädagogen" aus der Bundesrepublik und der DDR. Auf breiter Basis zuvor ungenutzter Quellen bietet der Autor neue Perspektiven auf die deutsche Teilungs- und Bildungsgeschichte und fragt nach Verbindendem in dieser Zeit der Systemkonfrontation. Er analysiert die West-Ost-Vernetzungen des "Kreises", dessen Schriftzeugnisse sowie seine Veranstaltungen zu friedenspädagogischen und bildungsreformerischen Themen. Die Möglichkeiten und Grenzen des deutsch-deutschen Dialoges im Kalten Krieg stehen hierbei im Mittelpunkt, ohne darüber staatliche Repression bzw. Vereinnahmungsbestrebungen zu ignorieren.