Ein spannender Mysteryroman über ein Familiengeheimnis
Inhalt: Nachdem die Lyra, die als Regieassistentin am Royal Opera Haus in London arbeitet, erfahren hat, dass ihr Partner sie betrügt, ist sie am Boden zerstört. Um Abstand zu der Situation zu gewinnen, schlägt ihre Großmutter Millie vor,
dass Lyra ihre drei Großtanten in Kanada besucht – ein Zweig der Familie, bei dem Millie einen Teil…mehrEin spannender Mysteryroman über ein Familiengeheimnis
Inhalt: Nachdem die Lyra, die als Regieassistentin am Royal Opera Haus in London arbeitet, erfahren hat, dass ihr Partner sie betrügt, ist sie am Boden zerstört. Um Abstand zu der Situation zu gewinnen, schlägt ihre Großmutter Millie vor, dass Lyra ihre drei Großtanten in Kanada besucht – ein Zweig der Familie, bei dem Millie einen Teil ihrer Jugend verbracht hat, der Lyra aber völlig unbekannt ist. In Kanada könnte es nicht schöner sein: Ihre Großtanten heißen Lyra freudig willkommen; ihr Anwesen, Evergreen Hall, ist wunderschön – doch nachts hört Lyra ein seltsames Kratzen im Haus, das sie auf die Spur eines wohlgehüteten Familiengeheimnisses bringt…
Persönliche Meinung: „Der See der verlorenen Träume“ ist ein Mysteryroman von Josephine Katharina Groß, der sich um ein Familiengeheimnis dreht. Erzählt wird die Handlung aus den Perspektiven verschiedener Familienmitglieder auf drei unterschiedlichen Zeitebenen. Während der erste Handlungsstrang 1996 spielt, aus Lyras Perspektive erzählt wird und die Aufklärung des Familiengeheimnisses behandelt, spielt ein weiterer Erzählstrang zwischen 1939 und 1945. Dieser wird teils aus der Perspektive Millies, teils aus derjenigen Violets (einer Großtante) erzählt. Hier wird die Kindheit und das Erwachsenwerden von Lyras Großmutter und -tanten in Kanada thematisiert, wobei dieser Handlungsstrang von Coming of Age-Elementen durchzogen ist (besonders die (erste) Liebe und die Findung des eigenen Selbst spielen eine große Rolle). Zu dem dritten Handlungsstrang, der zeitlich zwischen den beiden genannten spielt, möchte ich mich lieber ausschweigen; die Spoilergefahr ist zu groß 🙃. Die drei unterschiedlichen Stränge werden im Wechsel erzählt, wobei dieser Wechsel (und die abschließende Zusammenführung) schön und stimmig komponiert ist. Neben Mystery, Coming of Age und Liebesgeschichte findet sich zudem in „Der See der verlorenen Träume“ mehrfach ein latenter Grusel: Dieser ist zwar eher leicht; es wird aber trotzdem eine Atmosphäre erzeugt, die bis ins Mark geht. Der Schreibstil von Josephine Katharina Groß ist anschaulich, bildhaft und lässt sich sehr flüssig lesen. Zudem ist „Der See der verlorenen Träume“ mit einigen schön atmosphärischen Illustrationen ausgestattet, die die handelnden Figuren sowie die Szenerie veranschaulichen. Insgesamt ist „Der See der verlorenen Träume“ ein spannender Mysteryroman, bei dem auch Lesende, die Coming of Age, Liebesgeschichten und Grusel mögen, nicht zu kurz kommen werden.