Kriminalhauptkommissarin Klara Frost wird zum Hof eines Schafszüchters gerufen. Hier erwartet sie ein grausamer Anblick. Denn die komplette Familie wurde brutal getötet. Bei der Ermittlungen stößt Frost auf Parallelen zwischen den Morden und dem fiktiven Werk eines Thriller-Autors. In dem Thriller
geht ein Hirte auf die Suche nach Schafen, die vom Weg abgekommen sind und zieht sie gnadenlos zur…mehrKriminalhauptkommissarin Klara Frost wird zum Hof eines Schafszüchters gerufen. Hier erwartet sie ein grausamer Anblick. Denn die komplette Familie wurde brutal getötet. Bei der Ermittlungen stößt Frost auf Parallelen zwischen den Morden und dem fiktiven Werk eines Thriller-Autors. In dem Thriller geht ein Hirte auf die Suche nach Schafen, die vom Weg abgekommen sind und zieht sie gnadenlos zur Rechenschaft. Während Frost nach weiteren Hinweisen sucht und dabei auch das Buch liest, schlägt der Rächer weiter zielstrebig zu und richtet seine Opfer....
Nach "Der Augenmacher" und "Der Todesschöpfer" ist "Der Seelenhirte" bereits der dritte Fall für Kriminalhauptkommissarin Klara Frost, die selbst in Kollegenkreisen "Exorzistin" genannt wird. Da die Bände in sich abgeschlossen sind, kann man sie unabhängig voneinander lesen.
Auch bei diesem Thriller gelingt es Elias Haller hervorragend, früh das Interesse an der Handlung zu wecken und Spannung zu erzeugen. Ein rätselhafter Prolog sorgt dafür, dass sich sofort eine bedrohliche Atmosphäre aufbaut. Da man danach Zeuge wird, wie der selbsternannte Hirte die Familie des Schafszüchters heimsucht, ist man sofort mitten im Geschehen. Allzu zartbesaitet sollte man beim Lesen allerdings nicht sein, da der Hirte nicht gerade zimperlich mit seinen Opfern umspringt. Der Autor beschreibt diese Szenen so intensiv, dass im Kopf die passenden Bilder dazu entstehen.
Der Schreibstil ist flüssig und sehr angenehm lesbar. Man kann sich die beschriebenen Szenen mühelos vorstellen und dadurch ganz in die spannende Handlung eintauchen. Die Charaktere wirken ebenfalls sehr lebendig. Klara Frost ist eine ziemlich taffe Ermittlerin, die alleine durch ihre zahlreichen Tätowierungen aus der Masse heraussticht. Doch auch ihre Ermittlungsarbeit und ihre nicht gerade alltäglichen Vernehmungsmethoden sind einzigartig. Am liebsten ermittelt sie alleine, doch dieses Mal hat sie nicht nur einen Praktikanten an ihrer Seite, sondern muss sich damit auseinandersetzen, dass offensichtlich jemand einen privaten Rachefeldzug gegen sie führt. Dadurch entwickelt sich ein weiterer, spannender Handlungsstrang. Außerdem gibt es immer wieder Auszüge aus dem fiktiven Thriller, den Frost liest, um dem Täter auf die Spur zu kommen. Diese sind zwar interessant, sorgen allerdings dafür, dass man etwas aus dem spannenden Lesefluss der aktuellen Ermittlungen herausgerissen wird.
Der Fall hat es wirklich in sich und ist nicht so leicht zu durchschauen. Es kommt zu einigen überraschenden Wendungen, die dafür sorgen, dass man die eigenen Überlegungen, die man hinsichtlich des Täters angestellt hat, komplett überdenken muss. Man tappt fast bis zum Schluss im Dunkeln, um am Ende eine Überraschung zu erleben.
Ich bin ein großer Fan von Elias Haller und habe bisher alle Thriller von ihm mit Begeisterung verschlungen. Auch bei diesem Exemplar war ich sofort mitten im Geschehen und konnte es bereits nach kurzer Zeit nicht mehr aus der Hand legen. Denn ich wollte unbedingt erfahren, wer da so grausam mordet und was es mit dem Rachefeldzug gegen Klara Frost auf sich hat. Da ich bei meinen eigenen Ermittlungen einige Male in die Irre geleitet wurde und den Täter nicht auf dem Schirm hatte, habe ich mich bis zum Schluss spannend unterhalten. Auf meiner persönlichen Bewertungsskala vergebe ich deshalb vier von fünf Sternchen. Das eine ziehe ich ab, da mir die Auszüge aus dem Thriller, den Frost liest, etwas zu lang waren und bei mir dafür gesorgt haben, dass die Spannung ein wenig abflachte.