Ota Filip zeichnet mit diesem autobiographischen Roman ein ganz persönliches und zugleich auch politisches Szenario seines ereignisreichen Lebens in den Jahren 1939 bis 1953 - ein Stück mitteleuropäischer Geschichte, geschrieben in einem großartigen Stil. Auf der Grundlage von Geheimdienstakten rekonstruiert er die Manipulation seines Lebenslaufes, die fast 50 Jahre später zu einer Pressekampagne gegen ihn führte, an deren Ende ein Selbstmord stand . . .
Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension
Klaus Harpprecht ist der Ansicht, dass sich dieses Buch "jeder literarischen Bewertung" entzieht. Dennoch stellt er einige Beobachtungen an. Filip, der im Laufe seines Lebens manches Regime in manchem Land habe miterleben müssen, und der sich allem Anschein nach auch in einiges habe verstricken lassen, verpacke seine Geschichte als "autobiografischen Roman". Dem Rezensent missfällt diese Form, da es den Anschein habe, Filip wolle sich so der Anklage entziehen. Und doch sei es gerade ein wichtiger Aspekt dieses Buchs, dass es verdeutliche, warum sich kein Bürger der Korrumpierung durch ein totalitäres Regime entziehen könne. So gesehen empfiehlt Harpprecht die Lektüre als "Impfung vor dem eigenen Hochmut". Stilistisch gesehen weise das Werk jedoch erhebliche Mängel auf: es "entgleitet gelegentlich ins Manierierte", und vor lauter Selbstmitleid und Verzweiflung werde es zu einer "Apotheose des Kitsches".
© Perlentaucher Medien GmbH
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