Studienarbeit aus dem Jahr 2019 im Fachbereich Theologie - Historische Theologie, Kirchengeschichte, Note: 1,0, Universität zu Köln (Institut für katholische Theologie), Sprache: Deutsch, Abstract: Die Doppelwahl im Jahre 366 nach Christus ist ein bedeutendes Ereignis für die Stadt Rom. Zwei Diakone, Damasus und Ursinus, werden mehr oder weniger gleichzeitig zum Bischof von Rom gewählt und geweiht. Was heutzutage undenkbar erscheint, war damals schon die zweite Doppelwahl in Folge. Die Vorgänger Liberius und Felix hatten für eine Spaltung des römischen Klerus gesorgt, die auch den Streit zwischen Damasus und Ursinus stark beeinflusste. Zwischen den Jahren 366 bis 378 kommt es nun zu heftigen Ausschreitungen, die sogar in einem Blutbad endeten. Der Ausgang des Streits ist bekannt: Damasus wird Bischof von Rom und treibt die Christianisierung voran.Wie konnte sich Damasus gegen Ursinus durchsetzen? Besaß er gewisse Vorteile, oder war seine Ordination ein glücklicher Zufall? Das sind die Fragen, auf die diese Hausarbeit eine Antwort zu finden versucht. Betrachtet wird dabei der Kommentar des Rufin von Aquileia, der sich in seiner Erweiterung der Kirchengeschichte des Eusebius von Aquileia wiederfinden lässt. Quellen sind jedoch immer in einem gewissen Kontext geschrieben, und hinter jeder Notiz steckt meist eine ganz bestimmte Intention. Um trotzdem einen, so weit wie möglich, objektiven Blick auf die Geschehnisse rund um die Bischofswahlen zu erhalten, wird der Kommentar des Rufin zunächst quellenkritisch behandelt.Dazu wird zunächst der Verfasser, Tyrannius Rufin, und danach die Quelle beleuchtet. Anschließend wird die Quelle in einen Kontext gesetzt und die Intention des Verfassers wird hervorgehoben. Der Kommentar des Rufin bietet fünf verschiedene Informationen, die im zweiten Teil der Hausarbeit, nämlich der Analyse und der Interpretation der Quelle, extrahiert werden.Rufin kommentiert die Wahl und Weihe der beiden Diakone, die Straßenkämpfe, das Eingreifen des Stadtpräfekten in die Streitigkeiten, die Anhänger der beiden Kandidaten und einen juristischen Vorfall, der zu der Zeit stattgefunden haben soll. Letzteres wird nicht behandelt werden, da diese Information nicht nur Lösung der Fragestellung beitragen würde. Außer Rufin berichten uns noch drei weitere Quellen über die Streitigkeiten. Neben Hieronymus, einem Freund von Rufin, besitzen wir noch den Bericht des Ammianus Marcellinus, einem Historiker und den Ursinerbericht, eine Art Verteidigungsschrift, die zugunsten des Ursinus argumentiert. Letzteres ist der längste Bericht und bietet somit auch die meisten Informationen.
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