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Atlantis, Troia, Shang Shung – die moderne Forschung ist um eine Sensation reicher: Bruno Baumann brach mit seinem Team zur abenteuerlichen Erstbefahrung des Sutley-Rivers auf und entdeckte ein seit 1200 Jahren verschwundenes Königreich. Während der tibetische Buddhismus sich allein auf seine indischen Wurzeln beruft, tritt der Abenteurer und Asien-Experte Bruno Baumann den Gegenbeweis an: Zweimal gelang ihm die lebensgefährliche Befahrung des Sutley-Rivers, flankiert von 400 Meter hohen Felswänden. Auf seiner Expedition drang er bis zu den Wurzeln des steinalten hochzivilisierten…mehr

Produktbeschreibung
Atlantis, Troia, Shang Shung – die moderne Forschung ist um eine Sensation reicher: Bruno Baumann brach mit seinem Team zur abenteuerlichen Erstbefahrung des Sutley-Rivers auf und entdeckte ein seit 1200 Jahren verschwundenes Königreich. Während der tibetische Buddhismus sich allein auf seine indischen Wurzeln beruft, tritt der Abenteurer und Asien-Experte Bruno Baumann den Gegenbeweis an: Zweimal gelang ihm die lebensgefährliche Befahrung des Sutley-Rivers, flankiert von 400 Meter hohen Felswänden. Auf seiner Expedition drang er bis zu den Wurzeln des steinalten hochzivilisierten Shang-Shung-Königreichs vor, bisher unbekannten Relikten aus vorbuddhistischer Zeit, eindrucksvollen Belegen für jene Hochkultur mit eigener Schrift und Religion, Medizin und Astrologie, die dem Buddhismus wesentliche Impulse gab. Schließlich erreichte er ein Tal voller Naturwunder, heißer Quellen, ehemals blühender Gärten und einer gewaltigen Steinfestung: das sagenhafte Silberschloß des Garuda… Mit historischen Dokumenten und einzigartigen Fotos seiner Entdeckung legt Bruno Baumann die wahren Ursprünge der tibetischen Kultur frei und verdichtet Geschichte und Gegenwart zu einer fesselnden Zeitreise.

Autorenporträt
Bruno Baumann, geboren 1955 in der Steiermark, Ethnologe und Historiker, bereist seit Jahrzehnten den Himalaya und gilt als einer der besten Kenner Tibets und der Wüsten Asiens. 1989 gelang ihm die Durchquerung der Takla-Makan-Wüste zu Fuß, 1994 die Durchquerung der Gobi. Dem legendären Königreich Shang Shung kam er auf die Spur, weil er Quellen folgte, die der wissenschaftlichen Welt suspekt sind. Bruno Baumann lebt als Autor, Fotograf und Filmemacher in München und ist auch durch seine Multivisionsshows einem großen Publikum bekannt.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 05.04.2007

Vom Entdecker zum Pilger
Zwei Forscher begeben sich auf die Suche nach den letzten Geheimnissen Tibets
Blechröhrchen sollte er in Holzklötzchen schieben und in den Tsangpo werfen. Weiter unten am Fluss wollte man die Klötzchen herausfischen und so feststellen, dass der tibetische Tsangpo der indische Brahmaputra ist. Vier Jahre war der Tibeter Kinthrup von 1880 an unterwegs, um das geheimnisvolle Verschwinden des Wassers in der Tsangpo-Schlucht zu erforschen. Ein Brief an die britischen Auftraggeber sollte das Einwurfdatum der Klötzchen mitteilen. Niemand fischte die Hölzer heraus – der Brief war nicht angekommen. Andere Forschende wurden von Regen, Erdrutschen, Blutegeln und Mücken abgehalten oder von Eingeborenen getötet. Den Briten Kingdon Wards und Lord Cowdor gelang es 1924 zwar, in unerforschte Bereiche vorzustoßen, aber eine Fünfmeilenlücke blieb.
Der Amerikaner Ian Baker wusste also, was ihn erwartete. Er beschloss, sich dem „letzten verborgenen Ort” der Erde anders zu nähern. Erst nach zwei Meditations-Aufenthalten in tibetischen Höhlen, nach sieben vorbereitenden Reisen, nach Gesprächen mit weisen Männern ging er 1998 das Ziel an: Wo und wie verschwindet der Fluss? Gibt es in Tibet den größten Wasserfall, den tiefsten Canyon der Erde?
Baker und seine Crew fanden den verborgenen Tsangpo-Fall, 33 Meter stürzt das Wasser. In seinem Buch „Das Herz der Welt” verbirgt Baker seine Enttäuschung über die geringe Höhe im Understatement: „Wir waren einfach die Ersten dort, die seine Höhe gemessen haben.” Eine chinesische Parallelaktion kommt zu spät. Baker schreibt, schon die Vorbereitungen hätten seine Wahrnehmung verändert. „Vielleicht ist es aber auch nichts als ein süßer Wahn.” Es entstand ein an Umwegen reiches Buch für Liebhaber tibetisch-buddhistischen Denkens.
Die Chinesen planen mittlerweile, den Tsangpo an dieser Stelle zu stauen und mit Atomkraft Platz für ein gigantisches Wasserkraftwerk zu schaffen.
Bruno Baumann indes wähnt Tibets „letztes Geheimnis” im Westen: Dort soll ein Silberpalast zu sehen sein. Auch Baumann übt vorher, er geht über den Transhimalaya, umkreist den Berg Kailesh, spricht mit Nepalesen und Tibetern, studiert Forschungsberichte. Sein Thema wird die vorbuddhistische Kultur der Bon, das Shang-Shung-Reich – der Silberpalast ist ihr Inbegriff. Einmal sieht Baumann den Palast von ferne. Beim zweiten Mal studiert er dessen Strukturen zunächst in kommoder Lage: aus einem 38 Grad warmen Sinterbecken. Beim Besteigen der weißlichen Felsen, der Bauten-Reste und Höhlen entdecken er und seine drei Gefährten Fresken – aber die Bedeutung der Anlage für das Bonreich, das schon 644 von Tibet annektiert wurde, will sich nicht recht erschließen. Da fehlt die Arbeit der Archäologen.
Wirklich aufregend wird es für Baumann danach, bei der Fahrt auf einem unerforschten Teil des Sutley-Flusses. An seiner unwägbarsten Stelle wird er doch nicht durch einen Wasserfall unterbrochen: So kann Baumann, der zuvor die Wüsten Gobi und Takla Makan erforscht hatte, „Der Silberpalast des Garuda” verfassen. Beide Werke zeigen, wie ein Gegenstand den Bewunderer verwandeln kann. Aus Wandernden, Kletternden sind Pilger geworden. KONRAD FRANKE
IAN BAKER: Das Herz der Welt. Eine Reise zum letzten verborgenen Ort. Pendo Verlag, München und Zürich 2006, 640 Seiten, 24,90 Euro.
BRUNO BAUMANN: Der Silberpalast des Garuda. Die Entdeckung von Tibets letztem Geheimnis. Malik Verlag, München 2006, 325 Seiten, 24,90 Euro
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Eine Dienstleistung der DIZ München GmbH
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Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 19.10.2006

Das Troja des Himalaja

Noch bis in die fünfziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts erwartete man von den Forschern und Reisenden nur, daß sie berichteten, was sie gesehen hatten. Seitdem jedoch die weißen Flecken auf den Landkarten verschwunden sind, muß sich der Abenteurer etwas einfallen lassen; so auch in diesem Buch. Die beiden Routen in Tibet, die Baumann per Jeep, Lkw und zu Fuß bewältigt, sind für sich gesehen bekannt. Dies trifft besonders auf die zweite zu, die von Tausenden von Touristenfüßen ausgetretene, alte Salzstraße vom nepalesischen Simikot hinauf zur chinesischen Grenze. Von dort fährt Baumann mit dem Auto zum Kailash, dann in den Canyon des weiter westlich fließenden Satlej. Hier benutzt er nicht die am Ufer entlangführende Straße, sondern steigt mit seiner Crew in zwei Wildwasserschlauchboote. Wie nicht anders zu erwarten, bietet die dreitägige Unternehmung einige gehörige Schwierigkeiten, bis sie glücklich endet. Für sich genommen, wäre das Stoff für einen Artikel in einem Reisemagazin, aber der Autor erzählt noch eine zweite Geschichte. Baumann ist auf der Suche nach Überresten des vorbuddhistischen Tibet, und seine Reise führt entlang alter Kloster- und Burganlagen ins Gebiet des sagenhaften Königreichs Shang-Shung. Parallel zur Reisebeschreibung erfahren wir etwas über dessen Überlieferung, vor allem aber gibt Baumann einen Abriß der ursprünglichen tibetischen schamanistischen Bon-Religion, die sich in späteren Jahrhunderten mehr und mehr dem Buddhismus annäherte. Die Spur Shang-Shungs, das er etwas angestrengt, aber wirkungsvoll mit dem Shangri-La-Mythos verknüpft, führt ihn zu einer verfallenen Kloster- und Burganlage, dem "Silberpalast des Garuda", einer heiligen Stätte des Bon, die noch heute von Pilgern besucht wird. Völlig im dunkeln bleibt aber, ob hier "Tibets letztes Geheimnis entdeckt" wurde, wie der Untertitel des Buches behauptet, oder gar "eine Art Troja der tibetischen Kultur". Solange darüber keine Klarheit besteht, bleibt der Autor ein guter Geschichtenerzähler - und das ist doch auch was.

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"Der Silberpalast des Garuda. Die Entdeckung von Tibets letztem Geheimnis" von Bruno Baumann. Malik Verlag, München 2006. 325 Seiten, zahlreiche Farbfotos und Karten. Gebunden, 24,90 Euro. ISBN 3-890-29306-9.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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