Die Psychoanalyse ist eine negative Theorie des Subjektes; sie beschreibt, was das Subjekt hindert, sich selbst zu erkennen und mit sich einig zu sein. Die Psychoanalyse schlägt nicht vor, wie die Person, die in die Analyse kommt, letztendlich zu sein habe. Sie befasst sich mit den Behinderungen von Subjektivität, nicht mit deren positiven Ausformungen. Sie hört schließlich auch dort ein Nein, einen Widerstand oder einen Widerspruch, wo alle subjektiven Lebensäußerungen stillgestellt zu sein scheinen.Aber sie ist auch interessiert an allen drei klassischen Aspekten der Negativität, die…mehr
Die Psychoanalyse ist eine negative Theorie des Subjektes; sie beschreibt, was das Subjekt hindert, sich selbst zu erkennen und mit sich einig zu sein. Die Psychoanalyse schlägt nicht vor, wie die Person, die in die Analyse kommt, letztendlich zu sein habe. Sie befasst sich mit den Behinderungen von Subjektivität, nicht mit deren positiven Ausformungen. Sie hört schließlich auch dort ein Nein, einen Widerstand oder einen Widerspruch, wo alle subjektiven Lebensäußerungen stillgestellt zu sein scheinen.Aber sie ist auch interessiert an allen drei klassischen Aspekten der Negativität, die Leibnitz als den Mangel, das Leiden und das Böse bezeichnet hat. Sie untersucht das Negative auf seine zerstörerische Kraft hin, aber auch auf sein Entwicklungspotential. Daher sind philosophische Konzeptionen der Negativität für die psychoanalytische Theoriebildung aund die theoretische Fundierung ihrer Praxis besonders wichtig geworden.
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Autorenporträt
Joachim Küchenhoff, geb. 1953, ist Professor für Psychiatrie und Psychotherapie an der Universität Basel sowie Chefarzt und ärztlicher Leiter Psychiatrie Baselland, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie. Bei Velbrück Wissenschaft hat er veröffentlicht Die Achtung vor dem Anderen. Psychoanalyse und Kulturwissenschaften im Dialog (2005); Der Sinn im Nein und die Gabe des Gesprächs. Psychoanalytisches Verstehen zwischen Philosophie und Klinik (2013);Gemeinsame Veröffentlichungen mit Emi Angehrn bei Velbrück Wissenschaft: Die Vermessung der Seele. Konzepte des Selbst in Philosophie und Psychoanalyse (2009); Macht und Ohnmacht der Sprache. Philosophische und psychoanalytische Perspektiven (2012). Die Arbeit des Negativen. Negativität als philosophisch-psychoanalytisches Problem (2013).
Inhaltsangabe
Zur EinleitungTEIL IGRUNDLAGEN1. Der Wandel psychoanalytischer Therapiekonzepte. Klinische Herausforderungen und methodischer Fortschritt2. Transdisziplinäre Erkundungen zwischen Psychoanalyse und Kulturwissenschaften und PhilosophieTEIL IIDAS ANALYTISCHE GESPRÄCH AUF DER SUCHE NACH DEM SINN3. Mitspieler und Kritiker. Die kritische Hermeneutik des psychotherapeutischen Gesprächs4. Das psychoanalytische Gespräch als Austausch von Worten oder als Gabe 5. Die Negativität des Symptoms und die Schwierigkeiten, Nein zu hören6. Perspektiven produktiver und destruktiver Negativität TEIL IIILIEBE UND TOD IN DER PSYCHOANALYSE7. Tertium datur: zur dialektischen Vermittlung von Eros und Thanatos in der Anerkennung von Differenz8. Erotik und die Anerkennung des Andern. Die Liebesbeziehung aus der Sicht der Psychoanalyse - aktuelle und geschichtliche PerspektivenTEIL IVVERSTEHEN VON BILDERN, VERSTEHEN DURCH BILDER9. Über das Verstehen-wollen. Hermeneutische Grundpositionen der Psychoanalyse und die documenta 1310. Sprachbilder und Bildersprache. Über die Berechtigung, von inneren Bildern zu sprechen - Psychoanalytische Reflexionen. 11. Erinnerungsbilder. Wie werden sie in der therapeutischen Situation erzeugt?12. Liebeszauber - BildzauberTEIL VNEGATIVE GEFÜHLE UND SINNSUCHE IN TRAUER UND MELANCHOLIE13. Verlieren, trauern, verzeihen - Psychodynamik der Depression14. Die Klinik der Melancholie, die Kunstkritik und die Gesellschaftsanalyse: drei Formen der Suche nach der Seele oder eine?15. Zu den Bedingungen gelingender Trauer16. Zum Verhältnis von Psychopharmakologie und Psychoanalyse - am Beispiel der DepressionsbehandlungTEIL VIGRENZSETZUNGEN UND SINNGRENZEN IN DEN PSYCHOSEN17. Die Grenzen des Verstehens und die Negativität der Symptome. Zur Psychodynamik der psychotischen Störung18. Die Grenzen des Durcharbeitens in der Psychosentherapie19. Erschöpfte Schöpfung: Psychotisches Erleben zwischen Kreativität und StillstandTEIL VIIAUSGRENZUNGEN UND FREIRÄUME20. Wegwerfen, Verwerfen, Ausstoßen? Wie Abfall entsteht und wiederkehrt. Semiotische und soziopsychoanalytische Betrachtungen21. Zwischen Eröffnung, Vermittlung und Einspruch - Psychotherapie und soziale Verhältnisse22. Die Konstruktion von DifferenzTEIL VIIISCHLUSSFOLGERUNGEN:WAS BEWIRKEN DAS VERSTEHEN UND DIE GABE DES GESPRÄCHS?23. Was leistet die Psychoanalyse für die Selbstkonstitution?24. Zum zukünftigen Stellenwert der Psychotherapie in der PsychiatrieNachweiseRegister
Zur EinleitungTEIL IGRUNDLAGEN1. Der Wandel psychoanalytischer Therapiekonzepte. Klinische Herausforderungen und methodischer Fortschritt2. Transdisziplinäre Erkundungen zwischen Psychoanalyse und Kulturwissenschaften und PhilosophieTEIL IIDAS ANALYTISCHE GESPRÄCH AUF DER SUCHE NACH DEM SINN3. Mitspieler und Kritiker. Die kritische Hermeneutik des psychotherapeutischen Gesprächs4. Das psychoanalytische Gespräch als Austausch von Worten oder als Gabe 5. Die Negativität des Symptoms und die Schwierigkeiten, Nein zu hören6. Perspektiven produktiver und destruktiver Negativität TEIL IIILIEBE UND TOD IN DER PSYCHOANALYSE7. Tertium datur: zur dialektischen Vermittlung von Eros und Thanatos in der Anerkennung von Differenz8. Erotik und die Anerkennung des Andern. Die Liebesbeziehung aus der Sicht der Psychoanalyse - aktuelle und geschichtliche PerspektivenTEIL IVVERSTEHEN VON BILDERN, VERSTEHEN DURCH BILDER9. Über das Verstehen-wollen. Hermeneutische Grundpositionen der Psychoanalyse und die documenta 1310. Sprachbilder und Bildersprache. Über die Berechtigung, von inneren Bildern zu sprechen - Psychoanalytische Reflexionen. 11. Erinnerungsbilder. Wie werden sie in der therapeutischen Situation erzeugt?12. Liebeszauber - BildzauberTEIL VNEGATIVE GEFÜHLE UND SINNSUCHE IN TRAUER UND MELANCHOLIE13. Verlieren, trauern, verzeihen - Psychodynamik der Depression14. Die Klinik der Melancholie, die Kunstkritik und die Gesellschaftsanalyse: drei Formen der Suche nach der Seele oder eine?15. Zu den Bedingungen gelingender Trauer16. Zum Verhältnis von Psychopharmakologie und Psychoanalyse - am Beispiel der DepressionsbehandlungTEIL VIGRENZSETZUNGEN UND SINNGRENZEN IN DEN PSYCHOSEN17. Die Grenzen des Verstehens und die Negativität der Symptome. Zur Psychodynamik der psychotischen Störung18. Die Grenzen des Durcharbeitens in der Psychosentherapie19. Erschöpfte Schöpfung: Psychotisches Erleben zwischen Kreativität und StillstandTEIL VIIAUSGRENZUNGEN UND FREIRÄUME20. Wegwerfen, Verwerfen, Ausstoßen? Wie Abfall entsteht und wiederkehrt. Semiotische und soziopsychoanalytische Betrachtungen21. Zwischen Eröffnung, Vermittlung und Einspruch - Psychotherapie und soziale Verhältnisse22. Die Konstruktion von DifferenzTEIL VIIISCHLUSSFOLGERUNGEN:WAS BEWIRKEN DAS VERSTEHEN UND DIE GABE DES GESPRÄCHS?23. Was leistet die Psychoanalyse für die Selbstkonstitution?24. Zum zukünftigen Stellenwert der Psychotherapie in der PsychiatrieNachweiseRegister
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