Impressionen aus einem bewegten Leben könnte der Untertitel lauten zu den fünfzig kurzen Geschichten des ehemaligen Oberbürgermeisters von Palermo. Leoluca Orlando erzählt darin von seinen beeindruckenden Begegnungen mit den Großen aus Kultur und Politik und von Begebenheiten rund um den Globus. Sie sind das mitreißende Zeugnis seines weitreichenden Engagements, denn der unerschütterliche Glaube an das Gute und das starke Vertrauen in die Zivilcourage bilden den Kern von Orlandos Erzählungen.In einem Hotelzimmer in Rom streitet er sich mit Fidel Castro darüber, wie man den Papst zu begrüßen hat. Mit dem Fischer Peppuccio unterhält er sich auf dem Markt über den Wert der sizilianischen Sprache, und mit Hans Georg Gadamer kann er nicht mithalten, wenn dieser an seinem hundertsten Geburtstag zwei Liter Rotwein trinkt. Er erzählt von Unstimmigkeiten mit Leonardo Sciascia, von Morden, von grappa, vino rosso und von der omerta. Orlandos Erzählen erinnert an die sizilianische Tradition des leichtfüßigen Fabulierens und ist doch nie nur erfunden.