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Ich bin ziemlich stolz darauf, den Berufsstand oder das Gewerbe eines Mannes durch einen scharfen Blick auf sein Äußeres bestimmen zu können. Ich hatte den Vorteil, bei einem Professor in Edinburgh zu studieren, der ein Meister dieser Kunst war und der seine Patienten und die Studenten, manchmal zu den unwahrscheinlichsten Gelegenheiten, durch kühne Schlüsse elektrisierte, und er traf nie weit daneben. ¿Nun, mein Lieber¿, habe ich ihn sagen hören, ¿ich sehe an Ihren Fingern, daß Sie für Ihren Lebensunterhalt einige Musikinstrumente spielen, aber es ist etwas wohl ziemlich Ungewöhnliches ¿…mehr

Produktbeschreibung
Ich bin ziemlich stolz darauf, den Berufsstand oder das Gewerbe eines Mannes durch einen scharfen Blick auf sein Äußeres bestimmen zu können. Ich hatte den Vorteil, bei einem Professor in Edinburgh zu studieren, der ein Meister dieser Kunst war und der seine Patienten und die Studenten, manchmal zu den unwahrscheinlichsten Gelegenheiten, durch kühne Schlüsse elektrisierte, und er traf nie weit daneben. ¿Nun, mein Lieber¿, habe ich ihn sagen hören, ¿ich sehe an Ihren Fingern, daß Sie für Ihren Lebensunterhalt einige Musikinstrumente spielen, aber es ist etwas wohl ziemlich Ungewöhnliches ¿ nichts, was ich kenne¿. Der Mann teilte uns später mit, daß er sich ein wenig Kleingeld verdiente, indem er ¿Rule Britanniä auf einer Kaffeekanne blies, deren Tülle mit Löchern versehen war, um als grobe Flöte zu funktionieren. Obwohl ich im Vergleich mit dem scharfsinnigen Professor ein Anfänger in dieser Kunst war, vermochte ich doch gelegentlich, meine Gefährten auf der Krankenstation damit in Erstaunen zu versetzen, und ich ließ nie eine Gelegenheit verstreichen, mich darin zu üben. Es war also keine bloße Neugier, die mich dazu brachte, mich in die Polster zurückzulehnen und den ruhigen Mann mittleren Alters mir gegenüber zu analysieren.
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Autorenporträt
Zur Person Conan Doyle etwas Neues oder auch nur Originelles zu sagen, fällt schwer. Zu viele Autoren haben sich über ihn geäußert, es liegen ausreichend biographische Werke vor - die meisten leider nur in Englisch -, so soll an dieser Stelle nur ein kurzer und sehr persönlicher Eindruck wiedergegeben sein, der den einen oder anderen Leser vielleicht doch dazu anzuregen vermag, Conan Doyle als Schriftsteller kennenlernen zu wollen. Da wir voraussetzen dürfen, dass dem Leser Doyles erfolgreichste literarische Erfindung - die Figur des Detektivs Sherlock Holmes - bereits bekannt ist, bleibt nur zu ergänzen, dass Doyle so gut wie jedes literarische Genre beackert hat: Krimi, Horror und Abenteuer ebenso wie den Liebesroman, Science Fiction und den historischen Roman. Sachbücher über Krieg bis Spiritismus nahmen einen wichtigen Platz ins seinem Schaffen ein - und daneben verfasste er über 200 Erzählungen in allen nur denkbaren Spielarten. Was noch? Viel! Die Bandbreite reicht vom Opernlibretto bis zum politischen Zeitungsartikel, vom Kriegsbericht bis zur juristischen Streitschrift. Fast unüberschaubar ist diese Vielfalt - und wird doch übertroffen durch sein "wirkliches" Leben, also das Leben jenseits der Literatur. Unmöglich, es hier auch nur anzudeuten, wie ihm dieser Spagat vom Arzt zum Autor, Sportsmann aller Klassen, Militärhistoriker und Kriegsteilnehmer, Politiker (ohne Fortune, da er es ablehnte, einen "sicheren" Listenplatz zu belegen) und Verfechter des Spiritismus gelang. Eines aber war immer gleich: Was er anging, unternahm er mit dem ganzen ihm möglichen Engagement - und als Gentleman. So war er überzeugt, der Burenkrieg in Südafrika verdiene seine Unterstützung - und also ging er selbst hin, obwohl er zu alt für den aktiven Militärdienst war, und arbeitete als Arzt inmitten einer wütenden Seuche. Er war, falls der Begriff eines Gentleman nicht mehr aussagekräftig genug sein sollte, ein redlicher Mann, dessen Überzeugungen ihm heilig waren. Dazu ein guter Autor, einer der besten und vielseitigsten. Nun - was kann man mehr sagen - viel Spaß beim Lesen: Er hat für Sie geschrieben!