In "Der Snob" entfaltet Carl Sternheim mit scharfsinnigem Witz und beißender Ironie das Porträt eines gesellschaftlichen Mikrokosmos, in dem Schein und Selbstinszenierung untrennbar miteinander verwoben sind. Der Roman spielt in der deutschen Oberschicht des frühen 20. Jahrhunderts und reflektiert die ebenso grotesken wie tragischen Abgründe des Bürgertums. Sternheims literarischer Stil zeichnet sich durch eine präzise Sprache und eine pointierte Dialogführung aus, die die Heuchelei und den Snobismus seiner Charaktere ans Licht bringen. Der kontextuelle Hintergrund des Werkes ist untrennbar mit den politischen und sozialen Umwälzungen dieser Zeit verbunden, wodurch der Leser zu einer kritischen Auseinandersetzung mit Themen wie Klassenunterschied und gesellschaftlichem Ansehen angeregt wird. Carl Sternheim, geboren 1878, gehört zu den wichtigen Vertretern des deutschen Expressionismus und der modernen Satire. Als Sohn eines wohlhabenden Kaufmanns erlebte er hautnah die Spannungenzwischen sozialem Prestigedenken und echtem Menschsein. Sternheims Erfahrung in der bürgerlichen Gesellschaft, kombiniert mit seinem scharfen analytischen Blick, lässt sich in seiner Erzählarbeit und seinen Figuren widerspiegeln. In "Der Snob" thematisiert er nicht nur individuelle Eitelkeit, sondern auch die zerstörerischen Effekte von Statusgier und moralischer Beliebigkeit. "Der Snob" ist eine unverzichtbare Lektüre für alle, die sich für die Dynamiken der sozialen Klassen und deren Einfluss auf menschliche Beziehungen interessieren. Sternheims meisterhafte Erzählweise führt den Leser durch ein Netz aus Ironie und Tragik, das sowohl unterhaltsam als auch zum Nachdenken anregend ist. Lassen Sie sich von diesem zeitlosen Werk in die Abgründe der menschlichen Natur entführen.