Die Studie versucht, das persönliche Verhalten, das theologische Denken und das kirchliche Handeln des Paulus so konsequent wie möglich aus der bei Damaskus gewonnenen Erfahrung her zu verstehen und zu interpretieren. Daraus ergeben sich bestimmte Einsichten in die paulinische Rede vom Gesetz, wie man sie im Galater-, Philipperund Römerbrief findet. In der Konsequenz daraus erhellt sich das paulinische Verständnis der Sohnschaft Jesu wie der Sohnschaft der Menschen. Von der Einsicht des Paulus in die Rolle des Gesetzes ist auch seine Einsicht in die Notwendigkeit des Jesusschicksals in der Welt bestimmt, ebenso sein Verständnis von Ostern und der Kirche. Wie menschliches Ethos, menschliche Freiheit und zwischenmenschliche Verpflichtung im Christusgeschehen gründen und wie Paulus selbst seine Existenz deutet und bewältigt - das alles erklärt sich in auffallender und strenger, auch vom heutigen Menschen nachvollziehbarer Logik aus der Christuserfahrung von Damaskus.