Die alte Gerda steht am Fenster des Seniorenheims und schaut in die Sterne. Lange hat sie die Frage aufgeschoben, jetzt sucht sie eine Antwort darauf: Hatte sie ein glückliches Leben? Und während sie versucht, den Alltag im Heim zu meistern, denkt sie zurück, an ihre Jugend in den 1960er Jahren; ihre Begeisterung für ein Fach, in der sie als Frau schief angesehen wurde, die Astrophysik; die harte Wahl, die sie damals treffen musste, in jenem Sommer ihres Lebens: zwischen ihrer Liebe zu Peter und einer Karriere im Ausland ... "Der Sommer ihres Lebens" ist die erste Zusammenarbeit zwischen der Zeichnerin Barbara Yelin und dem Schriftsteller Thomas von Steinaecker. Poetisch, anrührend und zugleich tiefsinnig erzählen sie darin von Themen, die oft verdrängt werden: das Leben im Altenheim und die Frage, was das eigentlich ist, Glück.
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 07.12.2017VON SZ-AUTOREN
Ein Comic von Thomas
von Steinaecker
„Oft denke ich, ich bin bereits tot. Und das hier ist die Ewigkeit.“ Die alte Gerda kommt ins Altenheim, und das Einzige, das ihr noch das Gefühl gibt, am Leben zu sein, sind ihre Gedanken an früher. Doch wenn sie nachts am Fenster steht und in die Sterne blickt, kommt sie ins Grübeln: Welche Momente sind es, die am Ende bleiben? Ist es jener Sommer, in dem sich ihr Schicksal zu entscheiden schien? Denn Gerda war schon als Kind mathematisch hochbegabt, studierte, von ihren männlichen Kollegen misstrauisch beäugt, Astrophysik und hatte eine glänzende Karriere vor sich – hätte sie nicht damals, Anfang der 1970er, Peter kennengelernt und für ihn alles aufgegeben.
Dass sich ein Schriftsteller und eine Comiczeichnerin zusammentun, ist in Deutschland immer noch eine Seltenheit. „Der Sommer ihres Lebens“ haben SZ-Mitarbeiter Thomas von Steinaecker und Barbara Yelin zunächst im Blog des S. Fischer Verlags veröffentlicht und nun, überarbeitet, als Buch. Fließend gehen darin Vergangenheit und Gegenwart ineinander über, ein Spaziergang mit dem Rollator durchs Heim kann schon mal auf dem Pausenhof der Jugend enden. Vor allem ist der Comic aber ein Trostbuch geworden, in dem am Ende Erinnerungen so hell scheinen, dass sie zu einem neuen Sternbild am Nachthimmel werden.
SZ
Thomas von Steinaecker (Text), Barbara Yelin (Zeichnungen): Der Sommer ihres Lebens. Reprodukt Verlag, Berlin 2017. 80 Seiten, 20 Euro.
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Ein Comic von Thomas
von Steinaecker
„Oft denke ich, ich bin bereits tot. Und das hier ist die Ewigkeit.“ Die alte Gerda kommt ins Altenheim, und das Einzige, das ihr noch das Gefühl gibt, am Leben zu sein, sind ihre Gedanken an früher. Doch wenn sie nachts am Fenster steht und in die Sterne blickt, kommt sie ins Grübeln: Welche Momente sind es, die am Ende bleiben? Ist es jener Sommer, in dem sich ihr Schicksal zu entscheiden schien? Denn Gerda war schon als Kind mathematisch hochbegabt, studierte, von ihren männlichen Kollegen misstrauisch beäugt, Astrophysik und hatte eine glänzende Karriere vor sich – hätte sie nicht damals, Anfang der 1970er, Peter kennengelernt und für ihn alles aufgegeben.
Dass sich ein Schriftsteller und eine Comiczeichnerin zusammentun, ist in Deutschland immer noch eine Seltenheit. „Der Sommer ihres Lebens“ haben SZ-Mitarbeiter Thomas von Steinaecker und Barbara Yelin zunächst im Blog des S. Fischer Verlags veröffentlicht und nun, überarbeitet, als Buch. Fließend gehen darin Vergangenheit und Gegenwart ineinander über, ein Spaziergang mit dem Rollator durchs Heim kann schon mal auf dem Pausenhof der Jugend enden. Vor allem ist der Comic aber ein Trostbuch geworden, in dem am Ende Erinnerungen so hell scheinen, dass sie zu einem neuen Sternbild am Nachthimmel werden.
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Thomas von Steinaecker (Text), Barbara Yelin (Zeichnungen): Der Sommer ihres Lebens. Reprodukt Verlag, Berlin 2017. 80 Seiten, 20 Euro.
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