Viele Künstler der mittleren Generation aus China und dem Osten Deutschlands, denke man nur an Namen wie Ai Weiwei und Neo Rauch, sind mittlerweile nicht mehr vom internationalen Kunstgeschehen wegzudenken. Trotz der schnelllebigen Zeit sind auch deren Werke, meist unterschwellig, von Vergangenem beeinflusst. Umso wichtiger ist es, einen intensiveren Blick in die Schicksalshafte Vergangenheit beider Länder, der VR China und der ehemaligen DDR, zu wagen, deren offensichtliches Verbindungsstück die sozialistische, kommunistische Regierungszeit ab der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts darstellt. Darauf aufbauend stellt die Autorin im vorliegenden Buch erstmalig einen unmittelbaren Vergleich beider Länder mit ihrer Kunst- und Kulturpolitik in den Regierungsjahren Mao Zedongs, 1949- 1976, an, vertieft und unterlegt durch die Analyse von ausgewählten Bildwerken und Biographien landeseigener Künstler der Zeit. Die Erkenntnis der engen Verflechtung von Politik, Kunst und gesellschaftlichem Leben und die trotz der Reglementierungen durch den Staat gefundenen Möglichkeiten der Künstler einen Freiraum für ihre künstlerische Arbeit zu schaffen, soll den Leser das Buch hindurch begleiten.