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Studienarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Geschichte Europa - Deutschland - 1848, Kaiserreich, Imperialismus, Note: 1,7, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (Lehrstuhl für Geschichte der Frühen Neuzeit), Veranstaltung: HS "Der Eiserne Kanzler. Otto von Bismarck in seiner Zeit", Sprache: Deutsch, Abstract: In dieser Arbeit soll anhand der Forschung und mit Hilfe der Quellen aus dieser Zeit das den Gesetzen zugrundeliegende Umsturz-Motiv untersucht werden. Dies ist einerseits der Umsturzwillen der Sozialdemokratie und andererseits die Umsturz-Furcht Bismarcks.Selten sind die…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Geschichte Europa - Deutschland - 1848, Kaiserreich, Imperialismus, Note: 1,7, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (Lehrstuhl für Geschichte der Frühen Neuzeit), Veranstaltung: HS "Der Eiserne Kanzler. Otto von Bismarck in seiner Zeit", Sprache: Deutsch, Abstract: In dieser Arbeit soll anhand der Forschung und mit Hilfe der Quellen aus dieser Zeit das den Gesetzen zugrundeliegende Umsturz-Motiv untersucht werden. Dies ist einerseits der Umsturzwillen der Sozialdemokratie und andererseits die Umsturz-Furcht Bismarcks.Selten sind die von großen historischen Persönlichkeiten begangenen Taten, die dann zu historischen Tatsachen werden, monokausal zu deuten. Eine Vielzahl von Beweggründen bestimmt im Einzelfall das Vorgehen des Handelnden. Schwierig gestaltet sich die Frage nach diesen persönlichen Motiven. Der Forschende muss sich auf interpretatorisches Glatteis begeben, da der ehemals Handelnde nicht mehr befragt werden kann. Er muss die Gründe für die Taten sozusagen "von hinten aufrollen", heißt Rückschlüsse von diesen auf mögliche Motive ziehen. Dabei besteht die Gefahr, dass Handlungen, denen mehrere Motive vorausgegangen waren, monokausal gedeutet werden, weil sie einen historischen Prozess ausgelöst haben, der eine neue Richtung kennzeichnet, so als ob der "große Mann" zu diesem Zeitpunkt schon gewusst hätte, was er mit seiner Tat verursacht bzw. verursachen kann. Die Gefahr ist die, dass der Forschende etwas hineinliest, was so nicht intendiert war bzw. nach damaligem Wissensstand nicht intendiert sein konnte, die Gefahr, dass er ein Motiv als das Tragende unterstellt. So besteht auch bei Bismarcks 1878 erfolgter Durchsetzung der Sozialistengesetze gegen deren Umsturzbestrebungen die Gefahr, seine Motivation für die Verschärfung der Gesetzeslage gegenüber den Sozialdemokraten im Deutschen Reich als Mittel für Bismarcks neue politische Zwecke zu dieser Zeit zu sehen; eine Politik, die die Forschung als "konservative Wende" bezeichnet. Eigentliches Ziel von Bismarcks Ausnahmegesetzen gegen die Sozialdemokratie wäre dann in erster Linie das der "negativen Integration" gewesen. Die Gesetze hätten sich dann eingefügt in ein von langer Hand geplantes Vorgehen Bismarcks, um diese Wende zu ermöglichen, sozusagen als "Voraussetzung, Kernstück und Ausdruck einer reaktionären Kursänderung" seiner damaligen Politik. Als wichtige mögliche Beweggründe für die "Tat des großen Mannes" vergäße man dann aber solche wie sein persönliches Unverständnis bzw. seine Abneigung gegenüber der "rothen Race" aus seiner monarchisch-aristokratischen Position heraus oder seine tatsächliche Angst vor einem bevorstehenden Umsturz der Massen.
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