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Besonders im 20. Jahrhundert haben philosophische Logik und analytische Philosophie die für die Künstliche Intelligenz wesentlichen theoretischen Grundlagen und Ideen geliefert, die später von den KI-Forschern aufgegriffen und weiterentwickelt wurden. Als die eigentliche Kernfrage der KI-Wissenschaft kann jedoch die nach dem Verhältnis von Geist und Gehirn bzw. Seele und Leib gelten. Während die KI-Forschung implizit wie explizit reduktionistisch-materialistische Stellungen bezieht, kann seit geraumer Zeit sowohl in Naturwissenschaft wie in analytischer Philosophie von einer Renaissance…mehr

Produktbeschreibung
Besonders im 20. Jahrhundert haben philosophische Logik und analytische Philosophie die für die Künstliche Intelligenz wesentlichen theoretischen Grundlagen und Ideen geliefert, die später von den KI-Forschern aufgegriffen und weiterentwickelt wurden. Als die eigentliche Kernfrage der KI-Wissenschaft kann jedoch die nach dem Verhältnis von Geist und Gehirn bzw. Seele und Leib gelten. Während die KI-Forschung implizit wie explizit reduktionistisch-materialistische Stellungen bezieht, kann seit geraumer Zeit sowohl in Naturwissenschaft wie in analytischer Philosophie von einer Renaissance reduktions-skeptischer Positionen gesprochen werden. Klar ist: Gelänge es, etwa aufgrund physikalisch-neurophysiologischer oder auch philosophisch-ontologischer Überlegungen das Leib-Seele-Problem entweder noch besser zu verstehen und gegebenenfalls zu reformulieren oder gar zu entscheiden, würde dies eine definitive ontologische Klärung und Bewertung (nicht nur) des KI-Ansatzes ermöglichen. Um ein solches vertieftes Verständnis aus einer zu den bekannten philosophischen Positionen gleichsam «diagonal» situierten Perspektive - anti-reduktionistisch und deterministisch - bemüht sich diese Arbeit. Abschließend wird, auf der Basis eines postulierten einfachen ontologischen Systems, eine (rudimentäre) Reformulierung bzw. Re-Kontextuierung des Leib-Seele-Problems versucht, welche zur differenzierteren Diskussion der KI-Paradigmen beitragen soll. Die hier vertretene These - Emotivität als irreduzibles, notwendiges architektonisches Modul zur Realisierung «höherer» Intelligenz - hat offensichtliche Konsequenzen für die Diskussion der zur Generierung tatsächlicher Intelligenz befähigten potentiellen maschinellen Strukturen, die dann nämlich zumindest keine «einfachen» Maschinen herkömmlicher Provenienz mehr sein dürften.
Autorenporträt
Der Autor: Roderich v. Webel, geboren 1966 in Mainz. 1989 Aufnahme des Studiums der Philosophie, Linguistik und Allgemeinen Sprachwissenschaft in Tübingen. Ab 1991 an der FU Berlin Fortsetzung und Studium der Informationswissenschaft. 1992 bis 1994 Gastsemester an der Universität Jena. 1995 M. A., 2001 Promotion. Interessengewichtungen in Analytischer Philosophie, Wissenschaftstheorie und dem Problembereich Maschinelles Lernen / Wissensbasierte Systeme. Heute bei einem forschenden pharmazeutischen Unternehmen im Bereich Gesundheitspolitik tätig.