Der Fall und Aufstieg des David Venier
1568 fällt der reiche Venezianer Davide Venier einer Intrige zum Opfer. Er verliert sein ganzes Vermögen und landet für 10 Jahre in den Bleikammern. Seine Zelle teilt er mit dem Osmanen Hasan, der ihm die wirklich wichtigen Dinge des Lebens beibringt –
Kämpfen und Schachspielen. 2 Jahre später ist Davide in Beidem kaum zu schlagen und man bietet ihm die…mehrDer Fall und Aufstieg des David Venier
1568 fällt der reiche Venezianer Davide Venier einer Intrige zum Opfer. Er verliert sein ganzes Vermögen und landet für 10 Jahre in den Bleikammern. Seine Zelle teilt er mit dem Osmanen Hasan, der ihm die wirklich wichtigen Dinge des Lebens beibringt – Kämpfen und Schachspielen. 2 Jahre später ist Davide in Beidem kaum zu schlagen und man bietet ihm die Freiheit an, wenn er in den Dienst der Serenissima tritt. Er wird zum Unterhändler, Boten, Spion. Und er ist gut darin. Aber dann werden Baumeister des Arsenals (der Schiffswerft) getötet, die an einem geheimen Projekt beteiligt waren. Wer steckt dahinter? Ging es wirklich im sie oder will man der Republik schaden? Und auf wen hat es der Attentäter abgesehen, der in der Stadt eingetroffen ist?
Davide ist ein reicher Lebemann. Er betreibt ein Badehaus und ist mit einer verheirateten Frau liiert. Nach seiner Verurteilung fehlt ihm der Lebensmut, erst durch Hasan findet er ihn wieder. Außerdem halten ihn die Wut und Rachegedanken hoch – er will herausfinden, wer hinter seiner Verurteilung steckt und warum. Leider sind seine diesbezüglichen Ermittlungen trotz diverser Tricks und Bestechung lange nicht von Erfolg gekrönt.
Die Handlung ist zum Teil recht abenteuerlich, manchmal sogar fantastisch. Aber das farbenfrohe Bild, das von den Menschen, Schiffen und Venedig der damaligen Zeit gezeichnet wird, entschädigt dafür. Besonders gefallen haben mir die „Gastauftritte“ von Miguel de Cervantes, Tintoretto und William Shakespeare – so macht Lesen Spaß!
Geschickt verwebt Stefan Meiwald die Historie Venedigs mit Davides Geschichte. An einigen Stellen überwog für mich der historische Hintergrund leider zu Lasten der Spannung, da wäre weniger mehr gewesen und auch einige glückliche Zufälle gegen Ende des Buches waren mir zu konstruiert.
Trotz meiner Kritikpunkte ist „Der Spion des Dogen“ ist ein toller historischer Krimi, der sich sehr flüssig lesen lässt und sehr gut unterhält.