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Der Held von Richard Fords Roman will nicht glänzen, nur überleben. An einem Wochenende begleitet der Leser den Sportreporter Frank Biscombe zu einem Interview mit einem invaliden Football-Star. Rückblenden berichten von Franks bisherigem Leben: er hat zwei große Verluste erlitten, den Tod seines Sohnes und die Trennung von seiner Frau. Er behauptet, keinen Schmerz darüber zu empfinden, jedoch gibt er zu, daß er sich oft in Tagträumereien verliert. Er ist ein Held der inneren Unsicherheit, der heutige Leser wird sich ihm ähnlicher fühlen, als er zuzugeben bereit ist. Die Kritik hat Richard Ford mit Faulkner und Hemingway verglichen.…mehr

Produktbeschreibung
Der Held von Richard Fords Roman will nicht glänzen, nur überleben. An einem Wochenende begleitet der Leser den Sportreporter Frank Biscombe zu einem Interview mit einem invaliden Football-Star. Rückblenden berichten von Franks bisherigem Leben: er hat zwei große Verluste erlitten, den Tod seines Sohnes und die Trennung von seiner Frau. Er behauptet, keinen Schmerz darüber zu empfinden, jedoch gibt er zu, daß er sich oft in Tagträumereien verliert. Er ist ein Held der inneren Unsicherheit, der heutige Leser wird sich ihm ähnlicher fühlen, als er zuzugeben bereit ist. Die Kritik hat Richard Ford mit Faulkner und Hemingway verglichen.
Autorenporträt
Richard Ford, geboren 1944 in Jackson, Mississippi, lebt heute in New Orleans und Montana. Für seine Romane hat er zahlreiche Auszeichnungen erhalten. 2014 wurde er mit dem Blue Metropolis International Literary Grand Prix für sein Lebenswerk geehrt und 2016 mit dem Asturien-Preis in der Kategorie Literatur.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 09.01.2014

NEUE TASCHENBÜCHER
Alles im Griff?
Richard Fords „Der Sportreporter“
Frank Bascombe ist der Held einer Romantrilogie. Als ihn sein Erfinder Richard Ford 1986 in „Der Sportreporter“ mit Verve zum Leben erweckte, ahnte nicht einmal der Autor, dass dieser in seiner Mittelmäßigkeit (vermeintlich) so prototypische Amerikaner gemeinsam mit ihm altern würde. Doch der so gut wie nie um Worte verlegene Frank Bascombe, der es sich als Ex-Schriftsteller in einem Leben als Schreiber herzerwärmender Sport- und Durchhaltegeschichten eingerichtet hat, ließ Ford nicht mehr los. 1995 erschien der Nachfolgeband „Unabhängigkeitstag“, 2006 „Die Lage des Landes“.
  Richard Ford hat eine zwiespältige Figur geschaffen, die schon in jungen Jahren die Kunst des Verdrängens von Krankheit, Alter und Tod perfektioniert hat: „Ich mag nicht daran denken, daß diese oder jene Sache zu Ende geht oder sich auch nur verändert“. Zu Beginn steht er mit seiner geschiedenen Frau am Grab des Sohnes, der an einer unheilbaren Krankheit gelitten hatte. Trotzdem meint Frank mit sich und der Welt im Reinen zu sein, schließlich können einem die „schweren Lektionen des Lebens“ nichts anhaben, sofern man sich einzurichten versteht. „Man kann gar nicht konventionell genug sein. Das wird einen schließlich retten“, lautet sein Mantra.
  So ein Pragmatismus mag einiges für sich haben. Selbstmitleid jedenfalls ist Frank fremd, lieber dreht er mit dem Auto noch ein paar Runden. Think positive. Für ihn geht es weiter, immer weiter. Doch diese im Wortsinne konservative Lebenseinstellung hat ihre Schattenseiten. Frank hält sich aus allem raus, und mit Problemen will er schon gar nicht behelligt werden. So bekommt er nicht mit, was seinen Freund Walter belastet. Als dieser Selbstmord begeht, ist die Reaktion kalte Selbstgerechtigkeit: „Er hätte sich selber helfen sollen.“
  Der Roman spielt von Karfreitag bis Ostersonntag. Man kann ihn also als säkulare Erlösungsgeschichte lesen. Nur ohne Erlösung – und ohne Erlöser. Frank Bascombe ist kein Heilsbringer, sondern ein gewöhnlicher moderner Mensch.  FLORIAN WELLE
Richard Ford: Der Sportreporter. Aus dem Englischen von Hans Hermann. dtv, München 2013. 528 Seiten, 12,90 Euro.
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Subtil und intelligent geschrieben, mit einer Stimmung, die einen noch Wochen nach der Lektüre begleitet. Ich habe selten einen Roman gelesen, der mich so nachdenklich gestimmt hat. Erhard Schmied im "Saarländischen Rundfunk"