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Erscheint vorauss. Februar 2025
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Um 1900 hat das Sprechen über die adäquate Bildung der Kinder in Frankreich und Spanien Konjunktur. Dieses diskursive Interesse an der Schule ist - egal, von welchem Standpunkt aus es formuliert ist - konsequent an Reflexionen über die ideale Verfasstheit von Gesellschaft und staatlicher Organisation geknüpft. Alles, was mit dieser zusammenhängt, ist mithin eine hochgradig politische Angelegenheit, welche die öffentliche Aufmerksamkeit in Zeiten moderner Ausdifferenzierung und Destabilisierung in besonderer Weise zu bündeln vermag.Die Studie nimmt die Verzahnung der im schulischen Feld…mehr

Produktbeschreibung
Um 1900 hat das Sprechen über die adäquate Bildung der Kinder in Frankreich und Spanien Konjunktur. Dieses diskursive Interesse an der Schule ist - egal, von welchem Standpunkt aus es formuliert ist - konsequent an Reflexionen über die ideale Verfasstheit von Gesellschaft und staatlicher Organisation geknüpft. Alles, was mit dieser zusammenhängt, ist mithin eine hochgradig politische Angelegenheit, welche die öffentliche Aufmerksamkeit in Zeiten moderner Ausdifferenzierung und Destabilisierung in besonderer Weise zu bündeln vermag.Die Studie nimmt die Verzahnung der im schulischen Feld verbreiteten Haltungen, Praktiken, Werte und Normen mit den zirkulierenden Auffassungen von Staatbürger:innenschaft, Mündigkeit, Handlungsfreiheit, gesellschaftlicher Einheit, Kohäsion und stimmigem Miteinander im sozialen Imaginären in den Blick. Über die Analyse von pädagogischen, psychologischen und politischen Traktaten, Lehr- und Kinderbüchern sowie Schulfiktionen rekonstruiert sie Machtkämpfeund identitäre Verhandlungen und profiliert deren Zusammenhang mit Konstruktionen der idealen Staatsform. Damit schafft sie ein Verständnis für das Oszillieren Frankreichs und Spaniens zwischen Monarchie und Republik in der Frühphase des Konstitutionalismus und berührt die Wurzeln einer Gesellschaftsauffassung, die für die beiden Länder bis heute prägend geblieben ist.
Autorenporträt
Teresa Hiergeist ist Professorin für französische und spanische Literatur- und Kulturwissenschaft an der Universität Wien. Ihre Forschungsinteressen umfassen literarische und kulturelle Verhandlungen von Gesellschaft, Gemeinschaft und Beziehung, Sakralität und Spiritualität, Arbeit und Gender sowie Mensch-Tier-Relationen.