"Der Stechlin" ist Theodor Fontanes letzter Roman und erschien 1898 im Todesjahr des Autors. Hauptfigur ist der alte Dubslav von Stechlin, der auf Schloss Stechlin am gleichnamigen See in der nördlichen Mark Brandenburg lebt, ein Selbstporträt Fontanes. Wie dieser ist Dubslav ein eher konservativer Preuße, zugleich aber auch liberalen und sogar sozialdemokratischen Ideen gegenüber aufgeschlossen. Die wenigen äußeren Ereignisse - die Verlobung und Heirat von Dubslavs Sohn, die gescheiterte Kandidatur Dubslavs für einen Sitz im Reichstag - bilden dabei den Rahmen für die dialogische Darlegung von Fontanes Überzeugung, dass "alles Alte, soweit es Anspruch darauf hat", geliebt werden muss, "aber für das Neue sollen wir recht eigentlich leben."