Der Steg von Petra Johann ist der vierte Kriminalroman der Autorin, den ich gelesen habe. Auch dieser Krimi von ihr konnte mich begeistern und gut unterhalten.
Priska und Florian haben vor kurzem geheiratet, sie sind beide um die 30 und sehr ineinander verliebt. Sie haben ein baufälliges Haus auf
dem Land im Kieler Umland gekauft. Florian ist selbständiger Schreiner und hat viel Arbeit in das…mehrDer Steg von Petra Johann ist der vierte Kriminalroman der Autorin, den ich gelesen habe. Auch dieser Krimi von ihr konnte mich begeistern und gut unterhalten.
Priska und Florian haben vor kurzem geheiratet, sie sind beide um die 30 und sehr ineinander verliebt. Sie haben ein baufälliges Haus auf dem Land im Kieler Umland gekauft. Florian ist selbständiger Schreiner und hat viel Arbeit in das Haus gesteckt, damit es in neuem Glanz erstrahlen kann. Das Haus liegt an einem See, ein Wald erstreckt sich direkt hinter dem noch verwilderten Garten, eine Idylle wie aus dem Bilderbuch.
Das Paar erwartet Priskas Halbbruder Moritz und seine neue Freundin Anna, die vier wollen das Wochenende zusammen verbringen. Moritz hat angekündigt, gegen halb fünf da zu sein. Priska arbeitet an dem Tag nur am Vormittag, geht danach erst einkaufen und anschließend joggen. Als sie vom Laufen zurück ist, sieht sie einen Mann auf dem Steg.
Den Abend verbringen die vier in geselliger Runde beim Abendessen. Am nächsten Tag macht Anna einen Spaziergang zum See und findet im Wasser am Steg die Leiche von Volker, Priskas und Moritz‘ Vater.
Das Buch ist abwechselnd aus Priskas und Annas Perspektive geschrieben. Anna hat schon bald den Verdacht, dass Priska was mit Volkers Tod zu tun hat. Diesen Gedanken behält sie erstmal für sich, da Moritz seine Halbschwester vergöttert.
Von Anfang an ist klar, dass Priska an Volkers Tod schuld ist, es ist die Frage nach dem Motiv, die die Spannung konstant aufrechterhält. Die Polizei legt den Fall als Unfall ohne Fremdverschulden zu den Akten ab, nur Anna und Volkers Freundin Stefanie wollen sich nicht mit diesem Ermittlungsergebnis zufriedenstellen. Besonders Anna steigert sich sehr in ihre private Ermittlung hinein, sie findet Priskas Verhalten von Anfang an suspekt, ihr Verdacht wird durch weitere Ereignisse und Beobachtungen untermauert. Sehr interessant fand ich, dass sie ihre Gedanken als Skizzen aufs Papier bringt, da sie als Tätowiererin sehr gut zeichnet. Moritz und Florian fand ich äußerst naiv und weltfremd in ihrer bedingungslosen Liebe zu Priska.
Das Ende hat mir gut gefallen, obwohl eine Frage offenblieb. Es gibt ein paar Längen, ein paar Seiten weniger hätten dem Buch nicht geschadet, manche Aspekte werden wiederholt genannt. Nichtsdestotrotz fand ich auch diesen Krimi von Petra Johann sehr spannend und unterhaltsam.