Mit über neunzig will Hagar Shipley nicht wahrhaben, dass ihre Kräfte schwinden, Sohn und Schwiegertochter mit ihrer Pflege überfordert sind. Mit dem letzten Funken Lebenskraft kämpft sie gegen den Umzug in ein Pflegeheim. Während sie mit Marvin und Doris in Konfrontation geht, wird sie mehr und mehr überschwemmt von den Erinnerungen an ihre Kindheit und Jugend, ihre Ehe mit dem Farmer Bram und das Aufwachsen ihrer Söhne. Schonungslos reflektiert sie teils mit Bitterkeit, teils mit Humor, immer aber mit großem Scharfsinn die Höhen und Tiefen ihres Lebens. Dabei bedauert sie vieles, aber bereut nichts. Und bittet weder Gott noch die Menschen um Vergebung.
»Voller Grotesken und auch voll Humor - ein grandios feingestricktes Buch über eine eigentlich unsympathische Frau, die wir am Ende wirklich lieb haben.« Elke Heidenreich
»Voller Grotesken und auch voll Humor - ein grandios feingestricktes Buch über eine eigentlich unsympathische Frau, die wir am Ende wirklich lieb haben.« Elke Heidenreich
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Für den Rezensenten Jan Wilm ist Margaret Laurence die große Erzählerin des kanadischen Dorflebens. Ihr dritter Roman, von Monika Baark großartig neu übersetzt, liefert außerdem ein Paradebeispiel für ihre starken Frauenfiguren, so Wilm: Er hat unheimlich gerne von der demenzkranken Hagar gelesen, die aus dem beengenden Dorf Manawaka wegläuft, um nicht in ein Pflegeheim zu müssen. Nachdem er ihre Geschichte kennengelernt hat, weiß der Kritiker: Hagar ist "wie ihre Autorin immer auf der Suche nach 'ein klein wenig Anmut inmitten einer unansehnlichen Welt'"
© Perlentaucher Medien GmbH
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Es macht diesen Roman verblüffend modern, wie er mit den Augen einer alten, vergesslichen Frau erzählt von den Zumutungen des körperlichen Verfalls, der Herablassung der Jungen, der künstlichen Freundlichkeit der Profis. Frankfurter Rundschau