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Seit ihrer Entstehung ist die Erde einem kosmischen Bombardement ausgesetzt. Wenn auch die Häufigkeit der Einschläge von Meteoriten und anderen Himmelskörpern im Laufe der Zeit nachgelassen hat, finden wir doch noch vielerorts ihre Spuren. Selten sind die so entstandenen Hohlformen allerdings so gut erhalten wie das Nördlinger Ries und das Steinheimer Becken, die beiden in Süddeutschland während des Jungtertiärs vor etwa 15 Millionen Jahren ausgesprengten Meteorkrater. Besonders das kleinere Steinheimer Becken zeigt die Kraterstruktur auch heute noch sehr anschaulich und gibt uns eine Vielzahl…mehr

Produktbeschreibung
Seit ihrer Entstehung ist die Erde einem kosmischen Bombardement ausgesetzt. Wenn auch die Häufigkeit der Einschläge von Meteoriten und anderen Himmelskörpern im Laufe der Zeit nachgelassen hat, finden wir doch noch vielerorts ihre Spuren. Selten sind die so entstandenen Hohlformen allerdings so gut erhalten wie das Nördlinger Ries und das Steinheimer Becken, die beiden in Süddeutschland während des Jungtertiärs vor etwa 15 Millionen Jahren ausgesprengten Meteorkrater. Besonders das kleinere Steinheimer Becken zeigt die Kraterstruktur auch heute noch sehr anschaulich und gibt uns eine Vielzahl von geologischen Hinweisen auf seine Entstehung und auf die ungeheure Energie des Einschlags. Durch sie wurde alles Leben in weitem Umkreis schlagartig vernichtet und die Landschaft nachhaltig verändert. Dennoch sind die Ablagerungen des Sees, der sich anschließend bildete, äußerst fossilreich. Das Leben kehrte also relativ schnell wieder in die verwüstete Zone zurück. Die zum Teil ungewöhnlich gut und vollständig erhaltenen Reste von Pflanzen und Tieren geben einen Einblick in die Lebensverhältnisse nach der Katastrophe und ermöglichen es, die Seegeschichte und die damaligen klimatischen Bedingungen zu rekonstruieren. Wissenschaftshistorisch ist das Steinheimer Becken mit den im Laufe der Zeit entwickelten unterschiedlichen Entstehungstheorien und mit dem Erstnachweis eines konkreten Beispiels für die Richtigkeit der Darwinschen Evolutionstheorie anhand fossiler Schnecken ebenfalls von hohem Interesse. Zusammengenommen machen diese verschiedenen Aspekte aus dem Steinheimer Meteorkrater eines der bedeutendsten Dokumente der Erd- und Lebensgeschichte in Mitteleuropa.
Autorenporträt
Dr. Elmar P. J. Heizmann, 1943 in Freiburg im Breisgau geboren, studierte Zoologie und Paläontologie an der Universität Basel, an der er 1973 promovierte. Nach Tätigkeit am Naturhistorischen Museum Basel seit 1975 am Staatlichen Museum für Naturkunde in Stuttgart, zunächst als Konservator der Sektion Säugetiere, seit 2003 als Leiter der Paläontologischen Abteilung. Seit 2008 im Ruhestand. Forschungsschwerpunkte sind tertiäre Großsäuger und die Faunenentwicklung während der Miozänzeit.