Was muss man wohl machen, damit man ein guter Österreicher wird? Diese Frage stellen sich tagtäglich Juri Sonnenburg und sein Freund Georg, die beide in einem Männerwohnheim leben und sich dem knallharten Integrationsprogramm ,, Piefke 5“ unterziehen müssen. Ihre Aufgaben sind zwar nicht immer von
Erfolg gekrönt und bei ihrer Arbeit geht es nicht immer korrekt zu, trotzdem sind beide willens ihre…mehrWas muss man wohl machen, damit man ein guter Österreicher wird? Diese Frage stellen sich tagtäglich Juri Sonnenburg und sein Freund Georg, die beide in einem Männerwohnheim leben und sich dem knallharten Integrationsprogramm ,, Piefke 5“ unterziehen müssen. Ihre Aufgaben sind zwar nicht immer von Erfolg gekrönt und bei ihrer Arbeit geht es nicht immer korrekt zu, trotzdem sind beide willens ihre Chance zu nützen um gute Österreicher zu werden. Dass aber in ihrem Umfeld ständig Leichen den Weg pflastern und der sogenannte ,,Stempelmörder“ offenbar ganz in ihrer Nähe ist, ist natürlich nicht optimal. Und so passieren ständig ,,Unfälle“ und sonstige Missgeschicke, die sie durch viele Wiener Bezirke führt und ihre Verfolger sind dabei nicht immer gut auf sie zu sprechen.
,,Der Stempelmörder“ , ist ein mehr als skurriler Wien Krimi von Torsten Schönberg. Die Geschichte an sich, wie man ein guter Österreicher werden kann ist witzig und originell aufgearbeitet. Egal ob Juri und Georg im ,,Arbeitslosenstrandbad“ als Bademeister arbeiten sollen, wo eigentlich beide nicht schwimmen können, oder sie als ökologische Bedienstete mit ihrem Esel ausrücken und Müll einsammeln, stets hinterlassen sie ein Chaos. Dabei hat der Autor wirklich witzige Szenen beschrieben, wo man oft nur den Kopf schütteln konnte, was die beiden gerade anrichten. Auch wenn es ein Roman ist, den man nur mit einem oder sogar zwei Augenzwinkern lesen sollte, hat es doch auch Szenen gegeben die mir zu überdreht oder auch unpassend waren wie Frauen, die im Keller gefangen gehalten werden , wo sie fremden Männern zur Verfügung stehen müssen oder dass man mit einem Stilett auf Leichen einsticht um zu überprüfen, ob sie wirklich tot sind. Diese Handlungen hätte ich nicht gebraucht. Manchmal hatte ich auch das Gefühl, dass der Autor zu viel in einer Szene unterbringen wollte und es so rasant zur Sache ging, dass ich ein wenig den Überblick dabei verloren habe, was gerade geschehen ist. Wer Wien nicht kennt, wird in dem Roman viele interessante Plätze und Orte kennen lernen und auch über manche skurrile geschichtliche Begebenheit etwas erfahren. Diejenigen, die Wien kennen, werden sich gut unterhalten über die verrückten Szenen von der MA 84, die eigentlich MA48 heißt oder das Arbeitslosenstrandbad, das eigentlich das Arbeiterstrandbad an der Alten Donau ist. Es ist somit auch eine kleine touristische Führung durch Wien. Wer also Juri und Georg auf ihrer abenteuerlichen Reise durch Wien begleiten möchte und sich gerne immer wieder überraschen lassen will, der ist bei dem Stempelmörder in besten Händen.