Produktdetails
- Verlag: Pichler Verlag, Wien
- Seitenzahl: 192
- Deutsch
- Abmessung: 270mm
- Gewicht: 1108g
- ISBN-13: 9783854313687
- ISBN-10: 3854313683
- Artikelnr.: 13419851
- Herstellerkennzeichnung Die Herstellerinformationen sind derzeit nicht verfügbar.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Der Rezensent mit dem Kürzel "trs" empfiehlt diesen Führer durch Wiens Stephansdom besonders jenen, die "die Gewissheiten der alltäglichen Wirklichkeiten" hinter sich lassen wollten, um sich "in die vielschichtigen Gefilde des Glaubens" entführen zu lassen. Denn Domarchivar Reinhardt H. Gruber und Fotograf Robert Bouchal konzentrieren sich für ihr Buch aus Sicht des Rezensenten "auf Aspekte des Baus", die vergangen sind oder die kaum jemand zu sehen bekomme. Die Fotos zeigten, im krassen Gegensatz zur Realität des Touristenmagneten, nur Bereiche ohne Besucher und entdeckten "in jedem Winkel Kostbarkeiten". Das hat aus Rezensentensicht seine Reize. Deutlich zu kurz kommt für den Geschmack des Rezensenten trotzdem die "wechselvolle Beziehung" zwischen Kirche und Stadt.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 06.10.2005Touristin auf der Schwelle
"Steffl" nannten die älteren Wiener den Stephansdom, und als "Wohnzimmer der Wiener" galt er manchen Kirchenchronisten. Inzwischen ist dieses Wahrzeichen Wiens zur Kulisse geworden, vor der sprachkundige Studenten in historischen Kostümen den Touristen teure Eintrittskarten für billige Konzerte verkaufen. Und die seit geraumer Zeit andauernden Renovierungen am Turm verschaffen Banken und Versicherungen riesige Flächen an den Gerüsten, um ihre Botschaften zu verbreiten. Von diesen Fährnissen der Gegenwart unberührt, haben sich ein Fotograf und der Domarchivar zusammengetan und konzentrieren sich auf Aspekte des Baus, die vergangen sind oder kaum jemand zu sehen bekommt. Robert Bouchal findet fast nur Bereiche ohne Besucher und entdeckt in jedem Winkel Kostbarkeiten, die er meist zentral ins bunte Bild setzt. Diese anspruchslose Inszenierung gemahnt an die Bebilderung von Reiseführern und paßt zu Reinhard H. Grubers beschaulichen Ausflügen in die Historie. Seine Sicht ist eine rein kirchengeschichtliche, die in ihre oft salbungsvolle Darstellung zwar Begriffe wie "Demo" einfließen läßt, aber ansonsten nicht über andächtige Rückblicke hinausgeht. "Die Schwelle überschreiten" heißt ein Kapitel, und die einleitende Aufnahme zeigt symptomatisch eine Touristin, die dem Haupttor zustrebt und dem Betrachter den Rücken zukehrt. Nur wer die Gewißheiten der alltäglichen Wirklichkeit hinter sich läßt, die wechselvollen Beziehungen zwischen der Kirche und der Stadt für vernachlässigbar hält und sich in die vielschichtigen Gefilde des Glaubens entführen lassen will, kann Gefallen an diesem Buch finden.
trs
"Der Stephansdom. Monument des Glaubens, Stein gewordene Geschichte" von Robert Bouchal (Fotos) und Reinhard H. Gruber (Text). Pichler Verlag, Wien 2005. 192 Seiten, 226 Fotos. Gebunden, 29,90 Euro. ISBN 3854313683.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
"Steffl" nannten die älteren Wiener den Stephansdom, und als "Wohnzimmer der Wiener" galt er manchen Kirchenchronisten. Inzwischen ist dieses Wahrzeichen Wiens zur Kulisse geworden, vor der sprachkundige Studenten in historischen Kostümen den Touristen teure Eintrittskarten für billige Konzerte verkaufen. Und die seit geraumer Zeit andauernden Renovierungen am Turm verschaffen Banken und Versicherungen riesige Flächen an den Gerüsten, um ihre Botschaften zu verbreiten. Von diesen Fährnissen der Gegenwart unberührt, haben sich ein Fotograf und der Domarchivar zusammengetan und konzentrieren sich auf Aspekte des Baus, die vergangen sind oder kaum jemand zu sehen bekommt. Robert Bouchal findet fast nur Bereiche ohne Besucher und entdeckt in jedem Winkel Kostbarkeiten, die er meist zentral ins bunte Bild setzt. Diese anspruchslose Inszenierung gemahnt an die Bebilderung von Reiseführern und paßt zu Reinhard H. Grubers beschaulichen Ausflügen in die Historie. Seine Sicht ist eine rein kirchengeschichtliche, die in ihre oft salbungsvolle Darstellung zwar Begriffe wie "Demo" einfließen läßt, aber ansonsten nicht über andächtige Rückblicke hinausgeht. "Die Schwelle überschreiten" heißt ein Kapitel, und die einleitende Aufnahme zeigt symptomatisch eine Touristin, die dem Haupttor zustrebt und dem Betrachter den Rücken zukehrt. Nur wer die Gewißheiten der alltäglichen Wirklichkeit hinter sich läßt, die wechselvollen Beziehungen zwischen der Kirche und der Stadt für vernachlässigbar hält und sich in die vielschichtigen Gefilde des Glaubens entführen lassen will, kann Gefallen an diesem Buch finden.
trs
"Der Stephansdom. Monument des Glaubens, Stein gewordene Geschichte" von Robert Bouchal (Fotos) und Reinhard H. Gruber (Text). Pichler Verlag, Wien 2005. 192 Seiten, 226 Fotos. Gebunden, 29,90 Euro. ISBN 3854313683.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main