Studienarbeit aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Geschichte Deutschlands - Nationalsozialismus, Zweiter Weltkrieg, Note: 1,7, Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt (Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte), Veranstaltung: Hauptseminar "Deutsche Afrikabilder im 20. Jahrhundert", Sprache: Deutsch, Abstract: Deutschland und Afrika, das war und ist ein komplexes Verhältnis zwischen Attraktion, Abwehr und Aggression. Seit Deutschland im 19. Jahrhundert durch Expansion und Kolonialpolitik seinen "Platz an der Sonne" suchte, fand und wieder verlor, bleibt das Verhältnis zwischen den Deutschen und Afrika schwierig.Afrika ist in der heutigen populären Wahrnehmung entweder Paradies für wilde Tiere oder die Hölle für Menschen: Armut, Hunger, Seuchen, Staatszerfall und Kriege sowie die damit verbundenen, bedrohlich erscheinenden Flüchtlingsströme und Tragödien im Mittelmeer. Das alles und sonst nichts ist Afrika für viele Europäer, für viele Deutsche.Seit den 1990er Jahren gibt es immer wieder Einsätze der Bundeswehr in Afrika oder im Zusammenhang mit Afrika. So fand einer der ersten großen Auslandseinsätze 1993 bis 1995 in Somalia statt. Die moderne Bundeswehr erinnert aber auch an deutsche Soldaten, die in anderem Zusammenhang in Afrika waren: Kasernen der Bundeswehr sind nach den von der NS-Kriegspropaganda geschaffenen Heldenfiguren des Dritten Reiches Erwin Rommel (genannt: Der Wüstenfuchs) und dem Fliegerass Hans-Joachim Marseille (genannt: Der Stern von Afrika) benannt.Was führt dazu, dass ein deutscher Jagdflieger als "Stern von Afrika" bezeichnet wird und was bedeutet das für unseren Blick auf Afrika, wenn wir heute an diesen Flieger erinnert werden? Die vorliegende Arbeit soll der Frage nachgehen, welche Afrikabilder sich bei der Erinnerung an den deutschen Jagdflieger Hans-Joachim Marseille identifizieren lassen und ob es in diesem Zusammenhang eine kolonialistisch geprägte Erinnerungskultur gibt.
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